Leberkäs-Attacke auf die Bundeshauptstadt
Linz versucht in Wien gastronomisch zu punkten – mit Leberkäse.
Linz erobert Wien. Klingt gut, kommt aber nicht all zu oft vor. Zumindest was den gastronomischen Sektor betrifft. Den letzten größeren Versuch dieser Art startete der gebürtige Linzer Friedrich Jahn mit seiner Wienerwald-Kette. Doch das ist Jahrzehnte her und kaum jemand erinnert sich noch an den damals recht populären Slogan des Hendlbraters: „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald.“
Vergangene Woche war es aber wieder einmal so weit. Eine Linzer Institution, der „Leberkas Pepi“, versucht in der Bundeshauptstadt Fuß zu fassen. Diesmal sind es also nicht Hühner, sondern ein anderes Volksnahrungsmittel: Der Leberkäse, auch Leberkäs oder Leberkas genannt. Wobei bei allem Lokalpatriotismus zugegeben werden muss, dass Leberkäse, Leberkäs oder Leberkas an sich keine Innovation für die Hauptstädter ist. Denn der ist in jeder Filiale der großen Handelsketten auch zu haben. Sicherlich nicht in den Spielarten (mit Pilzen, Pizza, Pferd, Pfeffer, Pute usw). Aber in schlichter Ausführung oder als Käseleberkäse eben doch.
Neben der Qualität seiner Ware machen den „Leberkas Pepi“seine Geschäftszeiten fast unschlagbar. Hält doch kaum einer seiner Konkurrenten (Mo. bis Sa.) von neun bis zwei Uhr früh offen.
P.S.: Sollte dem Wiener Publikum das neue Angebot nicht schmecken, so kann der Mister Leberkas aus Linz noch immer mit den etwa 80.000 Exil-Oberösterreichern in der Bundeshauptstadt rechnen.