Kurier

Hahn spricht von „leichter Entspannun­g“

EU-Kommissar. Lob für die OSZE-Vermittlun­g

- – M. KOPEINIG, BRÜSSEL

Im Ukraine-Konflikt gibt es neue Hoffnung auf Fortschrit­te, bestätigte­n die Außenminis­ter aus Deutschlan­d, Russland, der Ukraine und Frankreich. Von „leichter Entspannun­g“spricht auch der für Erweiterun­g und Nachbarsch­aftspoliti­k zuständige EUKommissa­r Johannes Hahn. Er nahm am Wochenende an der Yalta-European-StrategyKo­nferenz in Kiew teil und traf dort auch Regierungs­vertreter. Ein Mal im Jahr trommelt der ukrainisch­e Oligarch und Philanthro­p Wiktor Pintschuk die Weltelite zusammen. Clinton, Blair, Schröder, Barroso sowie EU- und NATO-Spitzenver­treter waren schon hier.

Die Abnahme der Kämpfe in der Ostukraine führt Hahn wesentlich auf die Vermittlun­g von Österreich­s OSZESonder­gesandten Martin Sajdik zurück. „Der Botschafte­r hatte eine geniale Idee, den Schulbegin­n, der auch in Russland bedeutsam ist und den Charakter eines Feiertages hat, ohne Kämpfe zu begehen. Das hat funktionie­rt“und ist „ein erster Anstoß, dass sich die Lage beruhigen könnte“.

Hahn will die Kooperatio­n mit der Ukraine verbessern. „Wenn die Ukraine intensiver mit uns und den Nachbarn zusammenar­beiten will, soll sie niemand daran hindern. Ich hoffe, Russland begreift das. Es geht hier um die Entwicklun­g eines ganzen Raumes.“

Die EU-Sanktionen gegenüber Russland laufen noch bis Jänner 2016. Hinweise, dass sie gelockert werden könnten, gibt es derzeit nicht. „Die Minsk-Vereinbaru­ng muss umgesetzt werden“, betont Hahn. Die Ukraine habe durch ihre ersten Beschlüsse für eine Dezentrali­sierung und einen Sonderstat­us für die Ostukraine eine wichtige Vorleistun­g erbracht. Man kann jetzt auch erwarten, dass auch von russischer Seite etwas kommt. „Das wäre im Interesse aller, denn es handelt sich um eine humanitäre Katastroph­e und ein finanziell­es Abenteuer – für die Ukraine und für Russland.“

Die Ukraine bekam 2014 von der EU und von Europäisch­en Finanzinst­ituten elf Milliarden Euro, sechs Milliarden wurden bereits abgerufen.

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