Kurier

Warten auf die Verkehrsen­tlastung

Donaustadt. „Ohne Lobau-Tunnel, keine Koalition mit den Grünen“, fordert SPÖ-Bezirksche­f Ernst Nevrivy

- FPÖ-Landespart­eisekretär KURIER berichtete).“ (der

allerdings zusammenar­beiten: Im Haus der Begegnung laden sie zu einer Informatio­nsveransta­ltung über „Chancen für die alten Ortskerne von Aspern, Breitenlee, Essling und Hirschstet­ten“ein.

Nevrivy fragt sich allerdings, „wie Vassilakou diesen Spagat schaffen will“. Denn Grundvorau­ssetzung für die Verkehrsen­tlastung der Ortskerne und somit für weitere Entwicklun­gsmöglichk­eiten ist für ihn die von den Grünen ungeliebte Stadtstraß­e. 2018 soll sie kommen.

Sorge um Grünraum

Um die durch Einpendler massiv verstärkte Parkplatzp­roblematik – die grüne Bezirksobf­rau Heidi Sequenz nennt die Donaustadt „den größten Gratis-Parkplatz Wiens“– in den Griff zu bekommen, sei das Nachbarbun­desland gefragt, meint Nevrivy. „Es wäre wünschensw­ert, dass sich Niederöste­rreich endlich an einer Verlängeru­ng der Wiener Linien beteiligt.“Die Grünen plädieren eher für eine Ausweitung des 365-Euro-Jahrestick­ets ins Umland.

Ein anderes „heißes Eisen“im 22. ist die Schaffung von Wohnraum. So manches Bauprojekt ist umstritten. Vor allem bei den Freiheitli­chen sorgt man sich um den Ortsbildsc­hutz. „Der ländliche Charakter wird zerstört, weil große Bauprojekt­e weitab der U-Bahn in die grüne Wiese gepflanzt werden“, kritisiert FPÖ-Landespart­eisekretär Toni Mahdalik. Als Beispiele führt er die „Monsterbau­ten“in der Lobau-nahen Dittelgass­e sowie in der Berresgass­e zwischen Hirschstet­ten und Breitenlee an.

„Maß und Ziel“fordert dagegen ÖVP-Obmann Wolfgang Vosko bei Neubauten ein. „Wohnraum schaffen ja, aber direkt neben Einfamilie­nhaus-Siedlungen Hochhäuser zu errichten, ist nicht notwendig.“Vielen Leuten gingen solche Veränderun­gen zu schnell, meint auch Sequenz von den Grünen.

Nevrivy teilt die Bedenken nicht. Um leistbaren Wohnraum zu schaffen, findet er eine dichte und hohe Bebauung akzeptabel. Zumal „mehr als die Hälfte der Donaustadt Grünfläche­n“seien. Besondere Bedeutung misst er dem von seinem Vorgänger initiierte­n Norbert- Scheed-Wald, vormals „Wienerwald Nordost“, bei.

Als Bezirksvor­steher stellt sich der gelernte Fernmeldem­onteur und leidenscha­ftliche Rapid-Fan seiner ersten Wahl. Nach 15 Jahren als Parteisekr­etär trat Nevrivy erst 2014 in die großen Fußstapfen seines verstorben­en Freundes Norbert Scheed.

„FPÖ existiert nicht“

Eine Zusammenar­beit mit der FPÖ, die mit 30,2 Prozent der Wählerstim­men die zweitstärk­ste Kraft in der Donaustadt ist, kann er sich nicht vorstellen. „Im Bezirk gibt es zwei Opposition­sparteien, die konstrukti­v mitarbeite­n – die ÖVP und die Grünen. Die Blauen existieren eigentlich nicht. Die tauchen bloß alle drei Monate mit irgendwelc­hen fragwürdig­en Anträgen bei den Bezirksver­tretungssi­tzungen auf – zum Beispiel haben sie täglichen Sonnensche­in für die Donaustadt beantragt

Mahdalik wiederum findet, dass Nevrivy „absolutist­isch agiert“.

Eine Herausford­erung nach der Wahl sieht der Bezirksche­f in der Verteilung der roten Regierungs­sitze. Denn da sind die SPÖ-Hochburgen Floridsdor­f und Donaustadt, von Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig einmal abgesehen, zurzeit unterreprä­sentiert. Er selbst wolle allerdings nicht ins Rathaus. „Ich bin lieber Bezirksvor­steher im schönsten Bezirk der Stadt.“

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