Porsche-Chef gegen selbstfahrende Autos
Scharfe Worte. Das autonome Fahren stellt für ihn nur einen Hype dar. Er setzt auf E-Autos. Auch beim 911er.
Autonomes Fahren sei laut Matthias Müller „ein Hype, der nicht zu rechtfertigen ist“
Seit Google die Autowelt mit einem selbstfahren Kleinwagen in Aufregung versetzte, forschen Mercedes, BMW und Audi an der Technik für autonomes Fahren. Audi gehört wie Porsche zum VWKonzern. Und deshalb sorgten die scharfen Worte des Porsche-Chefs schon am Sonntag für Aufregung.
Der 62-jährige Chef des Sportwagenherstellers, Matthias Müller sagte der Fachzeitschrift auto motor und sport, dass er das Getue um autonomes Fahren für einen „Hype“hält, der durch nichts zu rechtfertigen sei. „Ich frage mich immer wie ein Programmierer mit seiner Arbeit entscheiden können soll, ob ein autonom fahrendes Auto im Zweifelsfall nach rechts in den Lkw schießt oder nach links in einen Kleinwagen.“
Mensch als Fahrer
Dass der Chef eines Sportwagenherstellers dagegen ist, dass der Mensch als Fahrer abgeschafft wird, ist nicht überraschend. Dennoch glauben viele, dass autonomes Fahren eine technische Revolution in der Automobilindustrie bewirken wird. Bis die Technik ausgereift ist, wird es noch Jahre dauern.
Matthias Müller setzt auf E-Modelle. Im Interview mit auto motor und sport kündigte er an, dass ab 2018 eine Hybrid-Variante des Porsche 911 auf den Markt komme. Bei der Internationalen Automobil Ausstellung, IAA 2015, in Frankfurt will Müller ein Konzeptfahrzeug mit Batterieantrieb enthüllen, das wesentliche Elemente der künftigen Porsche-Elektroautos demonstrieren soll. Die Batterien werden übri- gens von Audi entwickelt. Müller glaubt, dass die Technik der Zukunft dem Fahrer mit Assistenzsystemen wie automatischen Einparken zur Hand gehen sollte.
„Assistenzsysteme werden immer wichtiger werden. Wir können uns auch generell der Domäne der Smart Mobility nicht verschließen“, sagte er.
Auch Volkswagen-Chef Martin Winterkorn sieht die Automobilbranche im digitalen Wandel, glaubt aber, dass VW dabei die Nase vorne haben wird. „Herzlich willkommen Google, Apple und alle anderen, für die offenbar unser Kernprodukt hochattraktiv ist. Ich freue mich auf den sportlichen Wettkampf um die beste Lösung.“