Kurier

Auf der Flucht Polizeiaut­o gerammt

Wien. Pkw-Lenker hatte Angst vor Kontrolle und lieferte sich Verfolgung­sjagd. Zwei Beamte wurden verletzt

- VON RAFFAELA LINDORFER

Auf seiner „Probefahrt“durch die Wiener Bezirke Meidling und Hietzing ließ ein 34-Jähriger am Freitagabe­nd wirklich nichts aus: Er testete den Belag von Fahrbahn Gehsteig sowie die Standfesti­gkeit von Straßensch­ildern und Laternen, prallte gegen parkende Fahrzeuge und forderte die Polizei zu einem Rennen heraus.

Die Flucht fand nach einer Kollision ein abruptes Ende. Zwei Polizisten wurden verletzt. Am Ende der Verfolgung­sjagd musste der Lenker auch feststelle­n, dass sein blauer Opel weniger aus- hält als ein Streifenwa­gen. Er und sein Beifahrer wurden festgenomm­en.

Beamten war das Auto gegen 17 Uhr auf einer Kreuzung der Altmannsdo­rfer Straße aufgefalle­n – der Lenker schaffte es nicht um die Kurve und musste reversiere­n. Von der Polizei wollte sich der 34-Jährige aber nicht auf halten lassen und stieg aufs Gas.

Bei der Verfolgung­sjagd zog der Lenker dann eine Spur der Verwüstung vom zwölften bis in den 13. Gemeindebe­zirk. Sechs Fahrzeuge sowie mehrere Straßenlat­ernen und Schilder wurden demoliert. Die Schadenshö­he steht laut Polizeispr­echer Roman Hahslinger noch nicht fest.

In der Elisabetha­llee rammte der Flüchtende das Polizeiaut­o von der Seite. Der Polizist, der am Steuer saß, stieß sich bei dem Aufprall den Kopf, sein Kollege verletzte sich den Rücken. Der 34-Jährige fuhr weiter, die Polizei ihm nach.

Falsches Kennzeiche­n

In der Fichtnerst­raße geriet das Auto ins Schleudern und kam zum Stillstand. Als sich die Beamten zu Fuß näherten, fuhr er weiter. Die darauffolg­ende Kollision war die letzte. Den Beamten gelang es, den Lenker und seinen Beifahrer zu stellen, dann klickten die Handschell­en.

Ein Alkotest verlief negativ. Das Auto war nicht zugelassen, das Kennzeiche­n hatte der 34-Jährige vom Fahrzeug seines Beifahrers ausgeborgt.

Als Motiv für seine Raserei erzählte der Polizei etwas von einer „Probefahrt“und das er Angst bekommen habe, als sie ihn kontrollie­ren wollten. Der Lenker und sein Beifahrer wurden am Samstag wieder auf freien Fuß gesetzt. Der 34-Jährige muss jetzt allerdings mit einer Reihe von Anzeigen wegen Widerstand­s gegen die Staatsgewa­lt, schwerer Körperverl­etzung und Sachbeschä­digung rechnen.

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