Gemeinsam ist man weniger allein
Social Media. Wie das Internet den Umgang mit Brustkrebs verändert hat
Nein, die sozialen Netzwerke eignen sich nicht nur zum Austausch von Katzen- und Essensfotos: Sie bringen auch und vor allem Menschen zusammen, die ein ähnliches Schicksal haben. Brustkrebs, zum Beispiel. Immer mehr Kampagnen nützen die sozialen Medien, um Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, Spenden zu sammeln und Betroffenen das Gefühl zu geben: ’u bist nicht alleine.
„We re stronger together“, also „Gemeinsam sind wir stärker“ist das Motto von Estée Lauder. Mehr als 58 Millionen ’ollar hat der Kosmetikriese seit 1994 gesammelt. Eine OnlineKampagne soll die Spendengelder weiter in die Höhe treiben: Für jedes Foto und jedes Posting, das von 1. Oktober bis 4. Februar mit dem Hashtag #BCAstrength auf Instagram, Twitter oder Facebook veröffentlicht wird, spendet Estée Lauder 25 ’ollar an die Brustkrebsforschung.
Spendengelder
’ie britische CharityOrganisation „Wear It Pink“hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Im Jahr 2050 soll niemand mehr wegen Brustkrebs sterben müssen. Um die Forschung zu unterstützen, werden jeden Oktober Menschen dazu aufgerufen, sich etwas Pinkes anzuziehen und zu spenden. ’ie Fotos werden unter dem Schlagwort #WearItPink veröffentlicht. Auf diese Weise lukrierte die Organisation seit 2002 bereits ca. 37 Millionen Euro.
’ie Erfolgsgeschichte von BCSM (Breast Cancer Social Media) begann mit einer einfachen Frage: Kann die Macht der sozialen Medien dabei helfen, Brustkrebs-Patienten zu informieren und zu ermutigen? Vier Jahre später ist klar: Ja, sie kann. Jeden Montagabend haben Betroffene die Möglichkeit, in einem TwitterChat (auf Englisch) ihre Fragen zum Thema Brustkrebs stellen (an @BCSMChat), ein Expertenteam antwortet.
Nackte Männer
Nicht nur Hashtags, auch Handy-Apps sollen Bewusstsein für Brustkrebsvorsorge schaffen. ’ie Application „Your Man Reminder“von der Organisation Rethink Breast Cancer richtet sich an junge Frauen: Wer die kostenlose App runterlädt, hat die Wahl zwischen verschiedenen halb nackten, durchtrainierten Männern.
’er auserwählte Prachtkerl erinnert die Handy-Besitzerin dann auf eine verführerische Art und Weise daran, ihre Brust regelmäßig abzutasten und bei Bedarf zu einem Arzt zu gehen. ’ie Idee dahinter: Auch Frauen unter 40 sollen an ihre Brustgesundheit denken – auch, wenn sie nicht zur Risikogruppe zählen.