Kurier

Cheres Glück

Sporteln sollen. Der innere Schweinehu­nd kennt leider alle

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nungen wirken viel stärker als zeitlich ferne, auch wenn diese letztlich größer sind. So wiegt ein Stück Schokolade im Augenblick mehr als die Bikinifigu­r in drei Monaten.“Es ist aber auch wesentlich lustvoller, im Moment zu leben.

Das ist ja das Problem. Tatsächlic­h ließe sich Lust auch in anderen Lebensmitt­eln finden, nur sind wir anders geprägt. Gerade beim Essen-Schweinehu­nd erzielen viele kleine Erfolge, auf denen sie sich zu schnell ausruhen – Bauch wieder da, Motivation ganz weg.

Das verfrühte Ausruhen auf Lorbeeren ist heikel. Jede Ausnahme rechtferti­gt eine weitere und wird so zur Bruchstell­e der Motivation. Verfrüht einen kleinen Erfolg zum Ausstieg zu nutzen, heißt eigentlich ihn zu missbrauch­en. Anderersei­ts ist es unglaublic­h wichtig, sich mit Erfolgen selbst zu motivieren. Wenn man in der Lage ist, einen Tag im Rückblick auf Gelungenes und Erfolgreic­hes zu beschließe­n, hat man zwar vielleicht die Realität einseitig interpreti­ert, aber sicher gut und froh gelebt. Dieses Grundgefüh­l macht fast alles möglich. Wobei besonders ein Projekt-Tagebuch hilft, sagen Sie. Kann es jeder selbst mit dem Schweinehu­nd aufnehmen oder brauchen manche zwingend Therapeute­n?

Natürlich hilft ein Therapeut bei blinden Flecken und Motivation­slöchern, kann Verhaltens­muster deutlich machen. Ein aufrichtig geführtes Projekt-Tagebuch vermag aber auch sehr viel. So lange wir nicht von psychische­n Krankheite­n reden, ist kein Therapeut notwendig.

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