Wiener Fußball-Minimalisten
Last-Minute-Treffer. Ried verteidigte geschickt, wurde beim letzten Angriff der Wiener aber doch noch bezwungen.
Rapid und Austria gewannen in der Liga jeweils mit 1:0
Lieblingsgegner? Ried, lautet für Rapid die logische Antwort. Sieben Duelle in Folge hatten die Wiener gegen die Innviertler gewonnen. Gestern sollte ein glücklicher, achter Sieg folgen.
Bis in die 93. Minute hatte es so ausgesehen, als würde die Rückkehr von Trainer Paul Gludovatz mit seiner positiven Statistik gegen Rapid (nur eines von sieben Heimspielen ging in der ersten Amtszeit verloren) wirken. Ried verteidigte im 3-3-3-1System geschickt und mit Selbstvertrauen. Die schlagartig verbesserte Stimmung war schon beim Bieranstich des Oktoberfests vor dem Stadion zu spüren. Überschäumen sollte die Freude aber nur bei den Wienern: Neuzugang Matej Jelic sorgte noch für das Goldtor.
Starker Start
Rapid hatte 30 Minuten lang dominiert, trat wie ein würdiger Tabellenführer auf. Mit langen Ballstafetten wurde versucht, den massiven Defensivblock auszuspielen. Die beiden besten Chancen vergab Prosenik. Nach einem Knaller von Schobesberger an das Lattenkreuz landete der Abpraller beim Stürmer, der das leere Tor verfehlte (14.). Ebenso verfehlt hat Prosenik einen Schobesberger-Stanglpass (37.).
Die Wiener waren spritziger – logisch, nachdem nur drei Spieler schon in Amstetten beim Cup dabei gewesen waren, während Ried nach dem Kraftakt gegen den WAC nur zwei frische Spieler auf bot. Eine Fehlentscheidung von Referee Heiß weckte die Rieder auf: Eine Schwalbe von Kragl brachte einen Freistoß, den der Deut- sche selbst schoss und Novota mühevoll abwehrte (30.).
Nach 53 Minuten gelang Ried die erste flüssige Offensivaktion, Möschl traf die Stange. Eine noch bessere Chance bekam der Eigenbauspieler in Minute 80 nach einem Patzer von Dibon: Alleine vor Novota versagten Möschl aber die Nerven – vorbei. „Da hat seine Körpersprache nicht gestimmt“, erkannte Gludovatz.
Wirklich geprüft wurde Ried-Goalie Gebauer beim 250. Ligaspiel erst in Minute 93. Das sollte reichen. Der eine Joker, Alar, trat einen Eckball, der andere, Matej Jelic, schraubte sich hoch – 1:0. Per Kopf sicherte der BericNachfolger die drei Punkte.