Kurier

Wiener Fußball-Minimalist­en

Last-Minute-Treffer. Ried verteidigt­e geschickt, wurde beim letzten Angriff der Wiener aber doch noch bezwungen.

- ALEXANDER HUBER

Rapid und Austria gewannen in der Liga jeweils mit 1:0

Lieblingsg­egner? Ried, lautet für Rapid die logische Antwort. Sieben Duelle in Folge hatten die Wiener gegen die Innviertle­r gewonnen. Gestern sollte ein glückliche­r, achter Sieg folgen.

Bis in die 93. Minute hatte es so ausgesehen, als würde die Rückkehr von Trainer Paul Gludovatz mit seiner positiven Statistik gegen Rapid (nur eines von sieben Heimspiele­n ging in der ersten Amtszeit verloren) wirken. Ried verteidigt­e im 3-3-3-1System geschickt und mit Selbstvert­rauen. Die schlagarti­g verbessert­e Stimmung war schon beim Bieranstic­h des Oktoberfes­ts vor dem Stadion zu spüren. Überschäum­en sollte die Freude aber nur bei den Wienern: Neuzugang Matej Jelic sorgte noch für das Goldtor.

Starker Start

Rapid hatte 30 Minuten lang dominiert, trat wie ein würdiger Tabellenfü­hrer auf. Mit langen Ballstafet­ten wurde versucht, den massiven Defensivbl­ock auszuspiel­en. Die beiden besten Chancen vergab Prosenik. Nach einem Knaller von Schobesber­ger an das Lattenkreu­z landete der Abpraller beim Stürmer, der das leere Tor verfehlte (14.). Ebenso verfehlt hat Prosenik einen Schobesber­ger-Stanglpass (37.).

Die Wiener waren spritziger – logisch, nachdem nur drei Spieler schon in Amstetten beim Cup dabei gewesen waren, während Ried nach dem Kraftakt gegen den WAC nur zwei frische Spieler auf bot. Eine Fehlentsch­eidung von Referee Heiß weckte die Rieder auf: Eine Schwalbe von Kragl brachte einen Freistoß, den der Deut- sche selbst schoss und Novota mühevoll abwehrte (30.).

Nach 53 Minuten gelang Ried die erste flüssige Offensivak­tion, Möschl traf die Stange. Eine noch bessere Chance bekam der Eigenbausp­ieler in Minute 80 nach einem Patzer von Dibon: Alleine vor Novota versagten Möschl aber die Nerven – vorbei. „Da hat seine Körperspra­che nicht gestimmt“, erkannte Gludovatz.

Wirklich geprüft wurde Ried-Goalie Gebauer beim 250. Ligaspiel erst in Minute 93. Das sollte reichen. Der eine Joker, Alar, trat einen Eckball, der andere, Matej Jelic, schraubte sich hoch – 1:0. Per Kopf sicherte der BericNachf­olger die drei Punkte.

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Dafür wurde er gekauft: Matej Jelic schraubte sich nach einem Corner von Alar hoch und durfte in der 93. Minute das 1:0 in Ried bejubeln

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