Kurier

Aus für Schwarz-Grün nach zwölf Jahren

Öko-Partei. Trotz Plus für Anschober & Co. geht sich Koalition mit der ÖVP nicht mehr aus

- – MARIA KERN

Ein Gewinn, der wie ein Verlust wirkt – so lässt sich das Wahlergebn­is der Grünen zusammenfa­ssen.

Spitzenkan­didat Rudolf Anschober und sein Team konnten sich zwar über ein kleines Plus freuen (siehe Gra

fik Seite 2), der Landesrats­sessel wurde damit gesichert – aber Schwarz-Grün geht sich nicht mehr aus. Das ist für die Öko-Partei bitter. Zwölf Jahre lang haben die Grünen die Landespoli­tik maßgeblich mitbestimm­t.

2003 war in Oberösterr­eich erstmals eine Koalition mit den Grünen geschmiede­t worden. Es war das erste Bundesland, in dem die Grünen mitregiert­en. Nach der Landtagswa­hl 2009 ist die Kooperatio­n zwischen ÖVPLandesc­hef Josef Pühringer und Rudi Anschober um weitere sechs Jahre verlängert worden. 2015 ist das – wegen der enormen Verluste der Schwarzen – nicht mehr möglich.

Dass die Grünen nicht stärker zulegen konnten, ob- wohl ÖVP und SPÖ gemeinsam rund 17 Prozentpun­kte verloren haben, ist auf das alles überlagern­de Asylthema – und auch die Konkurrenz durch die Neos zurückzufü­hren (siehe oben). Die Flüchtling­sdebatte hat dazu geführt, dass vor allem das Duell Schwarz gegen Blau im Fokus gestanden ist. Für die kleinen Parteien war es schwierig, mit ihren Themen durchzukom­men. Die Neos haben den Einzug in den Landtag zwar verpasst, den Grünen aber Stimmen abgeluchst.

Grünen-Chefin Eva Glawischni­g appelliert­e trotz des fulminante­n Wahlerfolg­s der Blauen für eine Regierung ohne FPÖ-Beteiligun­g. Ihre Partei stünde für „eine Zusammenar­beit aller konstrukti­ven Kräfte der Vernunft und der Menschlich­keit“zur Verfügung. Glawischni­g tritt für eine DreierKoal­ition (ÖVP, SPÖ, Grüne) ein. Auch Anschober würde gerne mit seinem bisherigen Partner weitermach­en: „Ich arbeite gerne mit Pühringer zusammen.“

Ähnlich wie in Oberösterr­eich ist die Ausgangsla­ge für die Grünen in Wien, wo in zwei Wochen gewählt wird. Spitzenkan­didatin Maria Vassilakou & Co. müssen auch um eine Fortsetzun­g der Regierungs­beteiligun­g zittern.

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Anschober tritt für eine Dreier-Koalition ohne FPÖ ein

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