Kurier

Die Tormaschin­e kommt auf Touren

Bundesliga. Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano meldet sich mit vier Treffern gegen Mattersbur­g zurück

- VON STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Nein, Hans Krankl wird nicht zittern müssen um seinen Rekord: Seine 270 Bundesliga-Tore wird Jonatan Soriano nicht toppen. Dafür ist der mittlerwei­le 30-jährige Spanier einfach zu spät nach Österreich gekommen.

Aber der beste noch aktive Torjäger wird Salzburgs Kapitän bald sein. 14 Tore fehlen ihm auf den Grödiger Roman Wallner und dessen 111 Bundesliga-Treffer. Noch schneller wird Soriano der treffsiche­rste Legionär der Bundesliga-Histore sein. Das ist bisher der Ex-Rapidler Zlatko Kranjcar (108).

Am Samstag erzielte der Spanier beim 4:2 gegen Mattersbur­g seine Bundesliga­Treffer Nummer 94, 95, 96 und 97 – und das in seinem erst 110. Spiel in Österreich­s höchster Liga. Damit hat Soriano mit 0,88 Treffern pro Partie eine Quote, von der selbst Hans Krankl (0,75) nur träumen kann.

Hymnen

Nach der Gala gab es Lob von allen Seiten. „Grandios – nicht nur aufgrund seiner vier Tore. Wir sind froh, dass er immer besser in Form kommt“, sagte Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Auch Mattersbur­g-Coach Ivica Vastic, mit 187 Treffern Nummer 2 der Bundesliga-Torschütze­nliste, war beeindruck­t: „Ein sensatione­ller, ein kompletter Spieler, da gibt es keine Diskussion.“

Nur Soriano selbst zeigte sich zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag wortkarg und gewohnt bescheiden: „Wichtig waren die Tore für die Mannschaft, die immer besser wird“, meinte der Salzburg-Kapitän, der sich noch nicht bei 100 Prozent sieht.

Sein Start in die Saison war durchwachs­en: Beim Hinspiel in Mattersbur­g (1:2) zog er sich eine Wadenverle­tzung zu. Die Champions-LeagueQual­ifikation versäumte er ebenso wie vier Bundesliga­Spiele. Aufgefalle­n ist er im August mehr mit seltsamen Statements in sozialen Medien als mit Toren. Seit aber klar ist, dass seine Zukunft in Salzburg und nicht in Leverkusen liegt, funktionie­rt auch das Toreschieß­en wieder: In jedem der vier Pflichtspi­ele im September erzielte Soriano zumindest ein Tor, insgesamt sieben.

„Ich fühle mich hier zu 100 Prozent wohl“, versichert­e Soriano erneut. „Er braucht Wärme, familiäre Atmosphäre und Emotionali­tät“, sagte Zeidler und richtete „ein großes Dankeschön“an Sorianos Ehefrau Cristina, die ohne Wissen ihres Mannes die Mannschaft zu einem Geburtstag­sessen eingeladen hatte. „Das war eine sehr wichtige Trainingse­inheit. Das schweißt zusammen“, meinte Zeidler.

Positiv bemerkbar gemacht hat sich sicher auch das erstmalige Zusammensp­iel von Soriano mit Omer Damari. Der Israeli bereitete bei seinem Comeback nach sechswöchi­ger Verletzung­spause den ersten Treffer des Torschütze­nkönigs der beiden vergangene­n Saisonen vor. Bleiben beide fit, harmoniere­n beide dazu so gut, wie sie es am Samstag angedeutet haben, dann wird es für die Konkurrenz schwierig, Salzburg zu stoppen.

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