Die Tormaschine kommt auf Touren
Bundesliga. Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano meldet sich mit vier Treffern gegen Mattersburg zurück
Nein, Hans Krankl wird nicht zittern müssen um seinen Rekord: Seine 270 Bundesliga-Tore wird Jonatan Soriano nicht toppen. Dafür ist der mittlerweile 30-jährige Spanier einfach zu spät nach Österreich gekommen.
Aber der beste noch aktive Torjäger wird Salzburgs Kapitän bald sein. 14 Tore fehlen ihm auf den Grödiger Roman Wallner und dessen 111 Bundesliga-Treffer. Noch schneller wird Soriano der treffsicherste Legionär der Bundesliga-Histore sein. Das ist bisher der Ex-Rapidler Zlatko Kranjcar (108).
Am Samstag erzielte der Spanier beim 4:2 gegen Mattersburg seine BundesligaTreffer Nummer 94, 95, 96 und 97 – und das in seinem erst 110. Spiel in Österreichs höchster Liga. Damit hat Soriano mit 0,88 Treffern pro Partie eine Quote, von der selbst Hans Krankl (0,75) nur träumen kann.
Hymnen
Nach der Gala gab es Lob von allen Seiten. „Grandios – nicht nur aufgrund seiner vier Tore. Wir sind froh, dass er immer besser in Form kommt“, sagte Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Auch Mattersburg-Coach Ivica Vastic, mit 187 Treffern Nummer 2 der Bundesliga-Torschützenliste, war beeindruckt: „Ein sensationeller, ein kompletter Spieler, da gibt es keine Diskussion.“
Nur Soriano selbst zeigte sich zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag wortkarg und gewohnt bescheiden: „Wichtig waren die Tore für die Mannschaft, die immer besser wird“, meinte der Salzburg-Kapitän, der sich noch nicht bei 100 Prozent sieht.
Sein Start in die Saison war durchwachsen: Beim Hinspiel in Mattersburg (1:2) zog er sich eine Wadenverletzung zu. Die Champions-LeagueQualifikation versäumte er ebenso wie vier BundesligaSpiele. Aufgefallen ist er im August mehr mit seltsamen Statements in sozialen Medien als mit Toren. Seit aber klar ist, dass seine Zukunft in Salzburg und nicht in Leverkusen liegt, funktioniert auch das Toreschießen wieder: In jedem der vier Pflichtspiele im September erzielte Soriano zumindest ein Tor, insgesamt sieben.
„Ich fühle mich hier zu 100 Prozent wohl“, versicherte Soriano erneut. „Er braucht Wärme, familiäre Atmosphäre und Emotionalität“, sagte Zeidler und richtete „ein großes Dankeschön“an Sorianos Ehefrau Cristina, die ohne Wissen ihres Mannes die Mannschaft zu einem Geburtstagsessen eingeladen hatte. „Das war eine sehr wichtige Trainingseinheit. Das schweißt zusammen“, meinte Zeidler.
Positiv bemerkbar gemacht hat sich sicher auch das erstmalige Zusammenspiel von Soriano mit Omer Damari. Der Israeli bereitete bei seinem Comeback nach sechswöchiger Verletzungspause den ersten Treffer des Torschützenkönigs der beiden vergangenen Saisonen vor. Bleiben beide fit, harmonieren beide dazu so gut, wie sie es am Samstag angedeutet haben, dann wird es für die Konkurrenz schwierig, Salzburg zu stoppen.