Schutzzone errichten
Wer den Spiegel vom 27. Juni gekauft hat, konnte dort die Geschichte einer syrischen Architektin im Beiruter Exil nachlesen, die zwei bemerkenswerte Dinge berichtete: Einerseits, dass ihr Vater unbeschadet als Universitätsprofessor in Damaskus lebe, andererseits, dass sie trotz der Existenz, die sie sich in Beirut aufgebaut hat, unbedingt nach Berlin umziehen wolle. Die Geschichte ist symptomatisch für die gegenwärtige „Flüchtlingskrise“: Während die große Mehrheit jener, die gegenwärtig nach Europa trecken, nicht akut gefährdet ist und damit keinen Asylgrund hat, müssen viele, die tatsächlich in Le- bensgefahr sind, ausharren, weil sie kein Geld haben, um sich die Schlepper leisten zu können. Um diese absurde Situation zu beenden, gibt es nur eine Lösung: Die EU muss im Gebiet zwischen Aleppo, Afrin, Kobane und der türkischen Grenze eine militärisch abgesicherte Schutzzone errichten. Die Wahl des Gebietes ist einerseits dadurch bedingt, dass es jenen Flüchtlingen, die Richtung Türkei flüchten müssen, am dreckigsten geht, andererseits wird dadurch das kurdische Gebiet um Afrin, das viele Flüchtlinge aufgenommen hat, abgesichert, drittens ist der fragliche Grenzstreifen das einzige Einfallstor, durch das die in der Türkei herrschende islamistische Terrororganisation AKP gegenwär- tig noch Nachschub für die ISTerroristen nach Syrien schleusen kann.
Andreas Burghofer