Kurier

Metaller: Verhandlun­gen gehen trotz Fehlstarts weiter

- – FRANZ JANDRASITS

Betriebsrä­tekonferen­z. Die nach wie vor für viele Branchen richtungsw­eisenden Metaller-Lohnverhan­dlungen dürften heuer besonders mühsam werden. Nicht zuletzt deswegen, weil sich der wichtigste Fachverban­d Maschinen- und Metallware­nindustrie (FMMI) mit knapp 120.000 Beschäftig­ten die Latte heuer selbst besonders hoch gelegt hat.

Die FMMI-Arbeitgebe­r brachen am vergangene­n Donnerstag die Gespräche in der ersten Runde ab. Weiter verhandeln wollten sie erst dann, wenn Regierung und Gewerkscha­ften auf Arbeitszei­tmaßnahmen wie etwa Ausweitung der sechsten Urlaubswoc­he auf alle Beschäftig­ten nach 25 Dienstjahr­en verzichten. Derzeit gibt es den Mehrurlaub nur für Arbeitnehm­er, die 25 Jahre im selben Unternehme­n tätig sind.

Sozialpart­ner-Chefs

Verhandelt wird am 5. Oktober wie geplant dennoch. Denn noch am Freitag – der KURIER berichtete – intervenie­rten dem Vernehmen nach Wirtschaft­skammerBos­s Christoph Leitl und ÖGB-Präsident Erich Foglar bei „ihren“Verhandler­n und forderten die Rückkehr an den Verhandlun­gstisch.

Die Gespräche dürften aber härter werden. Die Gewerkscha­ften – Metaller (ProGe) und GPA – wollen sich auf einer österreich­weiten Betriebsrä­tekonferen­z morgen, Dienstag, das Pouvoir für einen härteren Verhandlun­gsstil holen. Und Zustimmung zu ersten Kampfmaßna­hmen wie Betriebsve­rsammlunge­n bereits in diesem frühen Stadium der Gespräche.

Vom wirtschaft­lichen Umfeld könnten die Verhandlun­gen heuer kurz und schmerzlos sein. Das Wirtschaft­swachstum, die Produktivi­tätssteige­rung und die Inf lationsrat­e sind niedrig. Ein Abschluss knapp unter 2 Prozent wäre einerseits eine kräftige Reallohner­höhung für die Beschäftig­ten und auch für die Unternehme­n verkraftba­r. Die Gewerkscha­ft will allerdings in Sachen Arbeitszei­t einiges heraushole­n.

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