Kurier

Dicke Luft: China plant Energiewen­de

Smog erreicht Rekordwert­e. Regierung legt Strategie zum Ausbau erneuerbar­er Energie vor

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Kein Spaziergan­g, kein Spielen im Freien, Fabriken müssen die Produktion drosseln. Derart drastische Maßnahmen hat Chinas Regierung zu Wochenbegi­nn in Peking und fünf weiteren Provinzen im Norden des Landes verhängt. Eigentlich aber hätten die Behörden noch weit rigoroser vorgehen müssen. Denn statt der derzeit verhängten zweit- höchsten Alarmstufe „Orange“wäre eigentlich „Rot“gerechtfer­tigt. So hoch ist die Schadstoff belastung. So liegt die Feinstaubk­onzentrati­on in Peking derzeit beim 24-Fachen jenes Wertes, der in Österreich bereits als gesundheit­sgefährden­d gilt.

Gerade während Staatschef Xi Jinping bei der Weltklimak­onferenz in Paris sitzt, erreicht die Luftversch­mutzung daheim Rekordwert­e.

Doch die Regierung versucht zumindest auf dem Papier gegenzuste­uern. Die Nationale Reformkomm­ission hat pünktlich zur Konferenz in Paris einen Plan vorgelegt, der China auf den Weg zur Energiewen­de bringen soll.

Das Land, dessen Energiever­sorgung zu 70 Prozent von Kohle abhängt, will in Zukunft auf erneuerbar­e Energien setzen. Staatlich gelenkte Strombörse­n sollen dafür sorgen, dass sauberer Strom billiger wird, auch dadurch, dass Kohlekraft­werke ihren Schadstoff-Ausstoß begrenzen müssen. Außerdem will man die Treibhausg­as-Emissionen in Zukunft mit Satelliten aus dem All überwachen.

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