Starkes Plus bei Langzeitarbeitslosen
November. 430.000 suchen einen Job
Im November waren in Österreich mehr als 430.000 Menschen auf Jobsuche – davon laut Statistik knapp 71.000 Personen in Schulungen. Die Zahl der Arbeitslosen ist damit einmal mehr gestiegen, um 5,6 Prozent oder 22.901 Personen.
Dass landesweit bald eine halbe Million Menschen auf Jobsuche sein werden, gilt mittlerweile als unvermeidbar. Wann diese Marke erreicht wird, entscheidet größtenteils das Wetter, meint AMS-Chef Johannes Kopf. Liegt in den Wintersportgebieten kein Schnee, kommen weniger Gäste, müssen also weniger Mitarbeiter eingestellt werden. Bei einer ungünstigen Konstellation – also Fön in den Bergen, Schnee in den Tälern – könnte schon Ende Jänner die 500.000er-Marke überschritten werden. Wenn nicht diesen Jänner, „dann ist das aber im Jänner 2017 fix“, so die wenig rosige Prognose des AMS-Chefs. Die Konjunktur kommt nicht in Schwung. Mit Arbeitsmarktpolitik allein sei das Problem nicht lösbar.
Langzeitarbeitslose
Bereits jeder dritte Jobsuchende zählt zur Gruppe der Langzeitbeschäftigungslosen, die zumindest zwölf Monate keinen Job hatten. Diese können sich auch in einer höchstens zweimonatigen Schulung oder gleich kurzem Beschäftigungsverhältnis wie einer Probezeit befunden haben. Die Zahl der Betroffenen lag per Ende November bei 146.100 Personen.
Als Langzeitarbeitslose definiert das AMS jene, die seit zwölf Monaten ohne Unterbrechung durch Schulung oder Job arbeitslos sind. Per Ende November waren es 47.845 Personen, um 190 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Grund dafür ist die drastische Reduzierung der Schulungsmaßnahmen. Besonders schwer finden Ältere, gesundheitlich Eingeschränkte und Geringqualifizierte zurück in ein Beschäftigungsverhältnis.
Entspannung in Tirol
Im Bundesländervergleich sticht das Tourismusland Tirol als einziges mit einer sinkenden Arbeitslosenrate heraus. In Wien ist die Zahl der Arbeitslosen dagegen um 16,6 Prozent in die Höhe geschossen, die vorläufige Arbeitslosenquote liegt damit bei 13,4 Prozent. In Wien sind derzeit auch 13.745 Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte als arbeitslos oder in Schulung vorgemerkt.
Im Vormonat fiel der Anstieg der Arbeitslosenquote bei Männern höher aus als bei Frauen (+8,4 vs. +8,2 Prozent). Im Branchenvergleich wurden vor allem im Handel mehr Jobsuchende registriert, das wird sich im Dezember infolge der Zielpunkt-Pleite noch verschlimmern.