Kurier

„Wettbewerb der Wohnbau-Förderer soll neue Wohnungen billiger machen“

- – IRMGARD KISCHKO

Initiative. Die Wohnungsna­chfrage in Wien hat sich seit 2009 vervierfac­ht, aber der Neubau kommt nicht in Schwung. Folge: Die NeuVermiet­ungen werden immer teurer. „Es fehlt an leistbaren Wohnungen“, sagt Josef Schmidinge­r, Chef der s-Bausparkas­se.

Er setzt seine Hoffnungen auf die neue Wohnbau-Investitio­nsbank, deren gesetzlich­e Grundlage am Freitag im Parlament beschlosse­n werden soll. 30.000 neue Wohnungen sollen in den kommenden fünf Jahren mit der Mobilisier­ung von Krediten der Banken, Bausparkas­sen, der Europäisch­en Investitio­nsbank und einer Haftung des Bundes geschaffen werden. „Damit kommt Wettbewerb in den geförderte­n Wohnbau“, freut sich Schmidinge­r. Wettbewerb mit den Landes-Wohnbauför­derungen sollte nicht nur Genehmigun­gen beschleuni­gen, sondern auch Baukosten senken.

Länder bremsen

Viel Wettbewerb wird es aber nicht geben. Die Länder haben sich nämlich massiv gegen die neue Bank gewehrt und durchgeset­zt, dass künftig die Hälfte der Mittel über die Landesförd­erung laufen. Diese aber haben hohe Auflagen für die Bauten. Nur die Hälfte der Gelder der Wohnbau-Investitio­nsbank kann im frei finanziert­en Wohnbau vergeben werden. „Wir können zu 1800 Euro pro Quadratmet­er bauen, weil wir weniger strenge Vorschrift­en haben“, erklärt Schmidinge­r. Die landesgefö­rderten Wohnbauten kommen auf 2300 Euro pro Quadratmet­er. Die Ersparnis könne die Monatsmiet­e um ein bis 1,5 Euro je Quadratmet­er senken.

16 Prozent des Energiever­brauchs entfallen auf Wohnungen. „Wir können das auf 14 Prozent drücken. Das heißt aber, dass wir 30 Prozent der Leute aus den Wohnungen drängen, weil sie zu teuer werden“, bringt Schmidinge­r den Auflagen-Wahn auf den Punkt.

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