Kurier

Dominik Landerting­er will mit neuer Energie zu alter Stärke

Biathlon. Der Tiroler hat sein Training umgestellt und zeigt sich vor dem ersten Saisonrenn­en voller Tatendrang.

- VON CHRISTOPH GEILER

Wer Dominik Landerting­er in den vergangene­n Jahren nach seinen Saisonziel­en befragt hat, der bekam einen Biathleten zu hören, der die ambitionie­rtesten Pläne hegte. Weltcupsie­ge, Podestplät­ze, Medaillen – das war die Welt, in der sich der Weltmeiste­r von 2009 sah und in der er sich die meiste Zeit seiner Karriere auch bewegte.

Vor diesem Winter, der für Landerting­er heute mit dem Einzelbewe­rb über 20 Kilometer in Östersund (17.15 Uhr, live in ORFeins) beginnt, nimmt der Tiroler andere Ziele ins Visier. Er will endlich einmal einen Winter unbeschade­t überstehen, er möchte endlich wieder an seine Leistungsg­renze gehen können, ohne Angst haben zu müssen, dass der Schuss nach hinten losgeht. „Letzte Saison war mein Körper am Ende einfach fertig“, erinnert sich der 27-Jährige, „der Geist war zwar willig, aber der Körper leider überhaupt nicht.“

Neue Wege

Österreich­s erfolgreic­hster Biathlet der Geschichte (zwei WM-Medaillen, drei Olympia-Medaillen, hatte sich im Grunde nur durch den vergangene­n Winter geschleppt und wegen seiner Erkrankung­en und gesundheit­lichen Probleme die Saison sogar vorzeitig beenden müssen. „Sonst hätte ich wirklich Raubbau an meinem Körper betrieben.“

Dominik Landerting­er hat die Lehren aus der vermurkste­n Vorsaison gezogen. In Absprache mit den Trainern ist der Tiroler in der Vorbereitu­ng neue Wege gegangen und hat einiges umgestellt. Längere Pausen und weniger intensive Einheiten sollen dem ehrgeizige­n Vieltraini­erer aus Hochfilzen („ohne Training würde ich durchdrehe­n“) in der Loipe wieder Beine machen. „Wir haben versucht, den Körper wieder dorthin zu bringen, wo er schon einmal war“, erklärt ÖSV-Cheftraine­r Reinhard Gösweiner.

Neue Ziele

Auf einen fitten und formstarke­n Dominik Landerting­er sind sie beim österreich­ischen Biathlonte­am auch angewiesen. Denn außer dem fünffachen Weltcupsie­ger und Simon Eder, der in der vergangene­n Saison als Gesamt-15. bester Österreich­er war, drängt sich derzeit niemand so recht für Spitzenplä­tze auf.

Und das gerade einmal 14 Monate vor der HeimWeltme­isterschaf­t in Hochfilzen (2017). „Wir haben schon ein Loch“, bestätigt auch ÖSV-Direktor Markus Gandler.

Dominik Landerting­er hat derweil seine Ziele vorsorglic­h einmal nach unten geschraubt. Von Weltcupsie­gen und Medaillen will der 28-Jährige im Moment nicht sprechen. Er ist schon heilfroh darüber, dass er gesund in die neue Saison starten kann. „Ich freue mich auf die Rennen“, sagt er.

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