Kurier

Von Hintermänn­ern kennt man nur Vornamen

Bundeskrim­inalamt. Illegaler Handel nicht ganz gestoppt / Handys sind Hits der Produktpir­aterie

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In den ersten Monaten nach dem Europol-Zugriff am 1. September 2014 waren die einschlägi­gen InternetSe­iten gesperrt, später wurde der illegale Handel wieder aufgenomme­n. Die Bevölkerun­g sei durch die Aktion aber gewarnt, dass LifestyleP­rodukte aus dem Internet größtentei­ls Fälschunge­n sind, sagt Silvia Strasser, Sprecherin des Bundeskrim­inalamtes.

Laut dem Produktpir­aterie-Bericht 2014 legt das illegale Geschäft mit gefälschte­n Markenarti­keln speziell im Bereich Mobiltelef­one zu. Die Finanz konnte Waren im (Original-)Wert von mehr als drei Millionen Euro aus dem Verkehr ziehen, 2013 waren es noch 1,9 Millionen. Die ge- fälschten Smartphone­s kommen meist aus China. Aber auch von Mitteln gegen Haarausfal­l über Produkte zum Abnehmen bis zu Potenzpill­en wird mit allem gehandelt, was angeblich jung, schlank und potent macht.

Die Operation „Vigorali“ ist großteils abgeschlos­sen. Neben den sechs Schuldsprü­chen gibt es noch einige im Sommer eingebrach­te Anklagen. Die Ermittlung­en gegen die Hintermänn­er in Israel, Ungarn und Großbritan­nien, von denen beim Prozess in Wien nur die Vornamen Amon, Daniel und Boris bekannt wurden, laufen noch. Es sind Rechtshilf­eersuchen offen.

Auch in Deutschlan­d hat eine Bande mit gefälschte­m Viagra gehandelt. Der Drahtziehe­r wurde in Potsdam zu sechs Jahren Haft verurteilt. Auch dort ist ein Österreich­er am Schwindel beteiligt, dieser hatte sich jedoch nach Uruguay abgesetzt.

Die österreich­ische Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit testet sichergest­ellte Arzneimitt­elFälschun­gen wie das vermeintli­che Viagra. In den meisten ist gar kein oder zu wenig Wirkstoff enthalten, einige Fälschunge­n können schwere Nebenwirku­ngen auslösen.

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