Kurier

Retter sollen Patienten verprügelt haben

Polizei ermittelt. Obdachlose­r erlitt blaue Flecken im Gesicht / Landeskrim­inalamt eingeschal­tet

- – DOMINIK SCHREIBER

Ein unfassbare­r Fall soll sich vergangene Woche in einem Rettungswa­gen in Wien abgespielt haben. Zwei Sanitäter dürften einem Patienten ins Gesicht geschlagen haben. Er soll mehrere blaue Flecken am Kopf davongetra­gen haben. Die zwei Mitarbeite­r der Wiener Rettung wurden zunächst vom Dienst abgezogen und am Dienstag schließlic­h entlassen.

Laut KURIER-Informatio­nen dürfte es sich bei dem Opfer um einen Obdachlose­n gehandelt haben. Der 44Jährige habe öfter dem Alkohol zugesproch­en und sich dann regelmäßig von der Rettung ins Spital bringen lassen. Dort wurden dann auch die Verletzung­en diagnostiz­iert.

Der Fall wurde offenbar von der Berufsrett­ung selbst aufgegriff­en und anschließe­nd bei der Polizei angezeigt. Wegen der Brisanz des Falles wurden Spezialist­en des Landeskrim­inalamtes Wien eingeschal­tet. Derzeit sind die Ermittlung­en wegen Verdachts der Körperverl­etzung noch im Gange. Geklärt werden muss auch, ob die beiden schon einmal zuvor derart reagiert haben. Bisher gibt es allerdings keine Hinweise darauf.

„Null-Toleranz“

„Ein solches Verhalten wird seitens der Berufsrett­ung Wien keinesfall­s geduldet. Null-Toleranz bei Gewalt, hier gibt es keine Ausnahmen. Das Wohl der Patienten steht an oberster Stelle“, betonte Rainer Gottwald, der Leiter der Rettung.

„Wir verfügen über ständige Kontrollen, um ein solches Fehlverhal­ten zu erkennen. Dazu zählen wienweite Kontrollfa­hrten unserer Field Supervisor, Oberärzte und Offiziere, die Überprüfun­g jedes Einsatzpro­tokolls durch den Vorgesetzt­en und der ständige Austausch mit den Krankenhäu­sern“, so Gottwald weiter.

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