Retter sollen Patienten verprügelt haben
Polizei ermittelt. Obdachloser erlitt blaue Flecken im Gesicht / Landeskriminalamt eingeschaltet
Ein unfassbarer Fall soll sich vergangene Woche in einem Rettungswagen in Wien abgespielt haben. Zwei Sanitäter dürften einem Patienten ins Gesicht geschlagen haben. Er soll mehrere blaue Flecken am Kopf davongetragen haben. Die zwei Mitarbeiter der Wiener Rettung wurden zunächst vom Dienst abgezogen und am Dienstag schließlich entlassen.
Laut KURIER-Informationen dürfte es sich bei dem Opfer um einen Obdachlosen gehandelt haben. Der 44Jährige habe öfter dem Alkohol zugesprochen und sich dann regelmäßig von der Rettung ins Spital bringen lassen. Dort wurden dann auch die Verletzungen diagnostiziert.
Der Fall wurde offenbar von der Berufsrettung selbst aufgegriffen und anschließend bei der Polizei angezeigt. Wegen der Brisanz des Falles wurden Spezialisten des Landeskriminalamtes Wien eingeschaltet. Derzeit sind die Ermittlungen wegen Verdachts der Körperverletzung noch im Gange. Geklärt werden muss auch, ob die beiden schon einmal zuvor derart reagiert haben. Bisher gibt es allerdings keine Hinweise darauf.
„Null-Toleranz“
„Ein solches Verhalten wird seitens der Berufsrettung Wien keinesfalls geduldet. Null-Toleranz bei Gewalt, hier gibt es keine Ausnahmen. Das Wohl der Patienten steht an oberster Stelle“, betonte Rainer Gottwald, der Leiter der Rettung.
„Wir verfügen über ständige Kontrollen, um ein solches Fehlverhalten zu erkennen. Dazu zählen wienweite Kontrollfahrten unserer Field Supervisor, Oberärzte und Offiziere, die Überprüfung jedes Einsatzprotokolls durch den Vorgesetzten und der ständige Austausch mit den Krankenhäusern“, so Gottwald weiter.