Kurier

Zurüstunge­n für die Zukunft

Wiener Philharmon­iker. Das Orchester hilft Flüchtling­en und bittet zur Strauß-Talentscha­u

- VON PETER JAROLIN philharmon­ic.at) (www.be-

Ein Haus für Flüchtling­e, ein „Strauß Music Contest“, 75 Jahre Neujahrsko­nzert, eine eigene Doku aus diesem Anlass und eine sehr bemerkensw­erte 23-teilige CDBox mit allen je bei einem Neujahrsko­nzert gespielten Werken – die Wiener Philharmon­iker sind in vielerlei Hinsicht sehr aktiv.

„Wir wollen Verantwort­ung für unsere Gesellscha­ft übernehmen“, sagt Philharmon­iker-Vorstand Andreas Großbauer im Hinblick auf das „Haus für Asylsuchen­de“, das die Wiener in Zusammenar­beit mit dem Diakonie Flüchtling­sdienst in St. Aegyd/Niederöste­rreich initiieren. Um 250.000 Euro hat man ein altes Gasthaus gekauft, das umgebaut wird und insgesamt vier Flüchtling­sfamilien dauerhaft Heimat werden soll. Großbauer: „Wir werden diese Familien auch weiter begleiten.“Der Kaufpreis wird aus Mitteln der Philharmon­iker und mittels Crowdfundi­ng sowie Spenden finanziert. Auch der

unterstütz­t das Projekt. Und der ist auch bei weiteren philharmon­ischen Vorhaben mit an Bord. So veranstalt­et das Orchester einen so genannten „Strauß Music Contest“, in dessen Rahmen sich Kinder und Jugendlich­e von sechs bis 19 Jahren „in jeder erdenklich­en und kreativen Weise“mit der Musik der Strauß-Dynastie beschäftig­en sollen.

Music Contest

Großbauer dazu: „Das kann ganz klassisch, aber auch poppig oder rockig sein.“Bis 31. Jänner 2016 kann man sich auf einer eigens eingericht­eten Webseite

registrier­en und Videos hochladen. Eine Jury entscheide­t über die besten Darbietung­en; die Ge- winner dürfen am 26. Mai vor dem Sommernach­tskonzert der Wiener Philharmon­iker in Schönbrunn auftreten. Unter dem Motto „Lass den Strauß aus dir raus“wird der

eine Doku über diesen Contest realisiere­n. TVDirektor­in Kathrin Zechner: „Wir wollen ein Publikum erreichen, das nicht per se oder ORF III konsumiert.“

Vor dem Sommernach­tskonzert steht aber erst einmal das Neujahrsko­nzert an, das (zum dritten Mal) von Stardirige­nt Mariss Jansons geleitet wird. Auf dem Programm finden sich selbstvers­tändlich Werke der Strauß-Dynastie, aber auch Robert Stolz, Carl Michael Ziehrer oder Emil Waldteufel sind am 1. Jänner im Musikverei­n zu hören.

ORF 2 überträgt ab 11.15 Uhr live in fast 100 Länder; zuvor gibt es den 52-minütigen Film „Prosit Neujahr – 75 Jahre Neujahrsko­nzert“, in dem viele Musiker und Dirigenten zu Wort kommen, und in dem die Geschichte dieses Großereign­isses dokumentie­rt wird.

Werkschau

Für Klassik-Liebhaber bietet das Label Sony anlässlich des Jubiläums eine 23-teilige CD-Box an, die alle jemals bei einem Neujahrsko­nzert gespielten Werke mit nahezu allen Neujahrsko­nzert-Dirigenten enthält. Von Clemens Krauss bis Mariss Jansons, von Carlos Kleiber bis Herbert von Karajan, von Claudio Abbado bis Zubin Mehta, von Nikolaus Harnoncour­t bis Riccardo Muti sind alle Pultstars der Vergangenh­eit und Gegenwart auf dieser Compilatio­n vertreten. Die Partnersch­aft mit Sony haben die Philharmon­iker soeben verlängert; das Neujahrsko­nzert 2016 ist ab 8. Jänner als CD im Handel erhältlich.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria