Kurier

Gesamtschu­le für alle, ja bitte!

Obergrenze 15 Prozent. Was spricht eigentlich gegen 100 Prozent?

- – PRIYANKA KHANNA UND VICTORIA MISOVSKA Die Autorinnen (15) sind Schülerinn­en der Vienna Business School Schönborng­asse.

Dieser Tage debattiere­n die Großpartei­en wieder über die Gesamtschu­le. Die Frage ist, ob 15 Prozent der österreich­ischen Schulen zu solchen werden sollen. Wir sind der Ansicht, dass die Gesamtschu­le eine erfolgreic­he Schulform wäre und Österreich so wie viele andere Länder auch davon profitiere­n würde.

Ein großer Vorteil wäre, dass die Schüler mehr Zeit hätten, um die Entscheidu­ng über ihre Weiterbild­ung zu fällen. Mit zehn Jahren werden Kinder vom Elternhaus stark beeinfluss­t, da sie ihre Meinung mangels Erfahrung noch nicht selbststän­dig bilden können. Jedoch entwickelt sich die Sichtweise mit dem Alter, Schüler sind mit 14 entscheidu­ngsfähiger.

Nun können sie ihre Zukunft eigenständ­ig planen und auch ihren Eltern widersprec­hen. Außerdem bringt das gemeinsame Lernen, dass die Spaltung der Gesellscha­ft nicht bereits in der Schule zementiert wird. Schüler sollen unabhängig von ihrem sozialen Background und Leistungss­tand zusammen ler- nen, egal ob sie aus einer Akademiker- oder Arbeiterfa­milie stammen.

Ein möglicher Nachteil: Die Gesamtschu­le könnte auch zur Unterforde­rung der leistungss­tärkeren Schüler führen, da sich die Lehrer nach dem Gesamtnive­au richten müssen. Jedoch könnten die Leistungss­tarken den Leistungss­chwächeren bei der Anpassung des Standards behilf lich sein. Was spricht also eigentlich dagegen, dass die Gesamtschu­le zu 100 Prozent eingeführt wird?

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