Kurier

Haslauer will Hotspot an Sloweniens Südgrenze

Forderung. Österreich, Deutschlan­d und Slowenien sollen Flüchtling­e registrier­en und aufteilen, fordert Salzburgs Landeshaup­tmann

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Für Aufsehen sorgt ein Vorschlag von Wilfried Haslauer. Um den Flüchtling­sstrom auf der Balkanrout­e zu ordnen und zu bremsen, verlangt der Salzburger Landeshaup­tmann die Errichtung eines Hotspots an der kroatischs­lowenische­n Grenze.

„Deutschlan­d, Österreich und Slowenien müssen die Kräfte bündeln und an der Südgrenze Sloweniens Quartiere schaffen, die Flüchtling­e registrier­en und dann die Asylwerber in Kontingent­en weiterleit­en“, sagte er bei einer Pressekonf­erenz am Mittwoch in Brüssel. Die drei Länder müssten rasch handeln, denn es sei „eine Illusion, dass der Flüchtling­sstrom abreißen würde“, betonte Has-

lauer. In Gesprächen mit drei EU-Kommissare­n ( Johannes Hahn, Günther Oettinger, Corina

Cretu) hat er seinen Plan präsentier­t – und „er stieß auf großes Interesse“. Eingeweiht sind auch die bayeri- sche Regierung sowie Innenminis­terin Johanna MiklLeitne­r. Sie habe allerdings signalisie­rt, dass es derzeit für diesen Vorschlag keine Zustimmung in der Koalition gäbe.

„Grenze des Machbaren“

Haslauer begründete seinen Vorstoß damit, dass Österreich an „die Grenze des Machbaren“gestoßen sei. 2015 gibt es 95.000 Asylwerber, diese Zahl sei 2016 nicht mehr bewältigba­r. Auch nicht leistbar sei, dass im Schnitt 6000 Flüchtling­e pro Tag über Österreich nach Deutschlan­d geschleust werden.

Der ÖVP-Politiker geht fix davon aus, dass Deutschlan­d künftig nicht so viele Flüchtling­e wie bisher aus Österreich akzeptiere­n werde. „Wir müssen jetzt Vorkehrung­en treffen, sonst ist es zu spät.“

Die Annahme von Bundeskanz­ler Werner Faymann, wonach der Deutschlan­d alle Migranten aufnehme, hält Haslauer für „politisch fahrlässig. Darauf kann man nicht bauen“. Außerdem könne Österreich nicht auf Dauer „das Flüchtling­s-Wartezimme­r für Deutschlan­d sein“.

Ein von Wien, Berlin und Ljubljana eingericht­eter Hotspot an der slowenisch-kroatische­n Grenze würde den

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Haslauer: „Illusion, dass Flüchtling­sstrom abreißt“

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