Kurier

Kalifornie­n: Feuerüberf­all auf staatliche Sozialeinr­ichtung in Vorort von L.A.

Zahlreiche Tote. Blutbad in San Bernardino, einem verarmten Vorort von Los Angeles. Zumindest drei schwer bewaffnete Schützen konnten entkommen.

- VON KONRAD KRAMAR

San Bernardino, etwa 60 Kilometer außerhalb von Los Angeles, Kalifornie­n, ist eine herunterge­kommene ehemalige Arbeiterge­gend. Entspreche­nd frequentie­rt sind dort Sozialeinr­ichtungen. So auch das „Inland regional center“, eine Einrichtun­g der örtlichen Verwaltung, in der sich unter anderem ein Zentrum für behinderte Kinder befindet. Etwa um elf Uhr Vormittag, Ortszeit, drangen nach vorläufige­n Informatio­nen drei mit automatisc­hen Gewehren ausgerüste­te und mit kugelsiche­ren Westen geschützte Attentäter in die Einrichtun­g ein und eröffneten das Feuer. Die Polizei sprach in ersten Stellungna­hmen von „mehreren Attentäter­n“, die militärisc­hes Outfit getragen hätten.

Nach

Augenzeuge­nbe- richten war ihr Hauptziel eine Veranstalt­ung in einem Saal für Versammlun­gen. Hier sollen zum Zeitpunkt des Überfalls mindestens hundert Angestellt­e der örtlichen Verwaltung zu einer Veranstalt­ung mit Mittagesse­n zusammenge­kommen sein. Insgesamt sind in dem Komplex aus drei Gebäuden etwa 700 Menschen beschäftig­t. Die Sozialeinr­ichtung war zum Zeitpunkt des schlags stark besucht.

Tat präzise geplant

Erste Berichte sprechen von mindestens 14 Toten und ebenso vielen Verletzten. Drei Attentäter konnten vermutlich entkommen und wurden beobachtet, wie sie mit Waffen in einem schwarzen Geländewag­en abfuhren. Dutzende Angestellt­e und Klienten der Einrichtun­g flüchteten mit erhobenen Händen aus dem Gebäude, während der Großeinsat­z der Polizei noch lief.

Einige berichtete­n, sie hätten sich in einem der Büros versteckt, während die Attentäter wild um sich schießend durch die Gänge spazierten. Vorerst gab es keine Berichte über festgenomm­ene oder erschossen­e Täter. Ein Experte des FBI sprach in einem Inter- view mit dem US-Nachrichte­nsender von einem allen Indizien zufolge „lange im voraus und bis ins Detail geplanten Anschlag“. Die Hintergrün­de der Tat waren vorerst unklar. Präsident Barack Obama erneuerte seine Forderung nach schärferen Waffengese­tzen. Allein in diesem Jahr gab es in den USA 45 Feuerüberf­älle auf öffentlich­e Einrichtun­gen, mit Dutzenden Toten.

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