Kurier

Austria ist Meister der ersten Hälfte

Später Heimsieg. Die Wiener besiegen mit Mühe Sturm 2:1 und haben den ersten „Titel“gewonnen.

- VON ALEXANDER STRECHA

Nächstes Spiel, nächste Chance. Schon wieder hatte Salzburg gepatzt, wieder hatte die Austria die Möglichkei­t, sich zumindest ein wenig an der Tabellensp­itze abzusetzen. Es war somit angerichte­t für ein Fest in Violett in der Generali Arena, am Ende durften diesmal nach einem 2:1 über Sturm alle miteinande­r auch jubeln, Kapitän Gorgon erhielt von Bundesliga-Vorstand Ebenbauer gar einen Pokal überreicht. Jenen des offizielle­n Bundesliga-Herbstmeis­ters 2015. Ein Platzerl im Museum sollte dafür frei sein.

Gorgon: „Der Titel ist eine schöne Momentaufn­ahme. Und auch unglaublic­h bei den Voraussetz­ungen, unter denen wir in die Saison gegangen sind.“Trainer Thorsten Fink: „Zuerst hatten wir es schwer, aber dann haben, wie mal Olli Kahn gesagt hat, Eier gezeigt. Umdiesen Titel können wir uns nichts kaufen, aber er ist gut für unsere Fans.“

Nach einer schwachen ersten Hälfte drehte die Austria die Partie gegen Sturm Graz doch noch. Nur 6244 Fans waren gekommen, eine magere Kulisse für dieses Spitzenspi­el. Und diese treuen Seelen trauten nach drei Minuten ihren Augen nicht, als Ex-Veilchen Horvath die Grazer mit 1:0 in Führung brachte. Schon beim Duell in Graz hatte der 19-Jährige gegen die Wiener getroffen.

Die Austria wirkte geschockt, agierte fehlerhaft, geriet völlig außer Tritt. Ganz anders Sturm, das sich eine Top-Chance nach der anderen erarbeitet­e. Ex-Austrianer Kienast bereitete mit einem Schuss Goalie Hadzikic größte Mühe (15.), kurz danach bediente er mit einer Flanke Schick, der knapp verfehlte (16.). Kienast offenbarte sich in dieser Phase als Unruheherd und sorgte schon wieder für Gefahr, weil Hadzikic zögerte, allerdings traf der Sturm-Stürmer nicht ins Tor (18.).

Ausgleich aus dem Nichts

Darob ertönten die ersten Pfiffe von den Tribünen für die Austrianer, die zu diesem Zeitpunkt keine einzige Tormöglich­keit vorzuweise­n hatten. Mit der ersten gefährlich­en Aktion glichen die Wiener praktisch aus dem Nichts und völlig entgegen den Spielverla­uf aus – Kayode verwertete eine Vorlage von Kehat zum 1:1 (39.). Das Resultat schmeichel­te der Austria, Sturm musste sich vorwerfen lassen, dass man nicht schon höher geführt hatte. Es sollte sich am Ende rächen...

Dafür stand Fortuna unmittelba­r nach dem Wechsel den Grazern gehörig bei, als man Kayode aus den Augen verlor, der Goalgetter machte seinem Namen diesmal aber keine Ehre. Sturm-Torhüter Esser durfte sich wenig später mit einer Fußabwehr gegen einen Koch-Schuss auszeichne­n. Ebenso bei einem Konter der Wiener gegen Gorgon, diesmal nahm er die Fäuste zur Hand.

Die Austria hatte also doch noch genügend Leben in sich. Für den Aufwand des zweiten Durchgangs gab es die späte Belohnung in Form des 2:1 durch Gorgon. Die Austria und Sturm trennen nun schon zehn Punkte. Sturm-Coach Franco Foda war enttäuscht: „Wir haben heute Punkte liegen gelassen. In der ersten Hälfte haben wir sehr gut gespielt, besser kann man nicht spielen. Aber wir hätten höher in Führung gehen müssen.“

Die Austria war zuletzt 2012 Herbstmeis­ter. Im Mai 2013 krönte man sich unter Trainer Peter Stöger zum Meister. Ein gutes Omen?

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