Internationaler Schlepperring gesprengt: 23 Verhaftungen
Sieben in Österreich. Eine internationale Schlepperbande hat nach Angaben von Europol seit vier Jahren mehrere Tausend Menschen auf der Balkan-Route nach Österreich und in weitere EU-Staaten geschmuggelt.
Im Rahmen der Operation „Mahmoud“wurden am Mittwoch in mehreren Ländern Haftbefehle ausgeführt, zwei davon in Wien. Bei den jetzt in Wien verhafteten Verdächtigen handelt es sich laut Bundeskriminalamt (BK) um eine staatenlose Person aus Palästina sowie einen Syrer. Beide sollen der mittleren Führungsebene angehören, sagte Sylvia Strasser, Sprecherin des BK. Das Duo wird so rasch wie möglich nach Griechenland ausgeliefert. Denn die Haftbefehle wurden in Thessaloniki ausgestellt.
Bereits im April wurden im Rahmen dieser Operation zwei weitere Syrer, zwei Palästinenser und ein Mann aus Algerien in Österreich festgenommen. Insgesamt konnten bei der Aktion 23 Mitglieder, vor allem Griechen und Albaner, festgesetzt werden. Davon 13 in Griechenland, zwei in Schweden und eben sieben in Österreich. Der Kopf der Schlepperorganisation wurde in Liverpool verhaftet.
Zehn Millionen lukriert
Laut Europol soll die Vereinigung bis zu 100 Migranten pro Tag geschmuggelt haben. Nach bisherigem Ermittlungsstand wurden rund zehn Millionen Euro lukriert. Die Menschenschmuggler hatten ihr Hauptquartier in Griechenland. Dort wurden sie von Flüchtlingen, die aus der Türkei kamen, angesprochen. Die Bande bot neben Schlepperdiensten auch Unterkünfte und gefälschte Reisedokumente an. „Diese europaweite Aktion bestätigt den Weg der internationalen Ermittlungsarbeit. Nur durch diese Vorgehensweise können wir auch nachhaltig die Strukturen der Netzwerke zerschlagen“, sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.