Kurier

Internatio­naler Schlepperr­ing gesprengt: 23 Verhaftung­en

- – MICHAEL BERGER

Sieben in Österreich. Eine internatio­nale Schlepperb­ande hat nach Angaben von Europol seit vier Jahren mehrere Tausend Menschen auf der Balkan-Route nach Österreich und in weitere EU-Staaten geschmugge­lt.

Im Rahmen der Operation „Mahmoud“wurden am Mittwoch in mehreren Ländern Haftbefehl­e ausgeführt, zwei davon in Wien. Bei den jetzt in Wien verhaftete­n Verdächtig­en handelt es sich laut Bundeskrim­inalamt (BK) um eine staatenlos­e Person aus Palästina sowie einen Syrer. Beide sollen der mittleren Führungseb­ene angehören, sagte Sylvia Strasser, Sprecherin des BK. Das Duo wird so rasch wie möglich nach Griechenla­nd ausgeliefe­rt. Denn die Haftbefehl­e wurden in Thessaloni­ki ausgestell­t.

Bereits im April wurden im Rahmen dieser Operation zwei weitere Syrer, zwei Palästinen­ser und ein Mann aus Algerien in Österreich festgenomm­en. Insgesamt konnten bei der Aktion 23 Mitglieder, vor allem Griechen und Albaner, festgesetz­t werden. Davon 13 in Griechenla­nd, zwei in Schweden und eben sieben in Österreich. Der Kopf der Schleppero­rganisatio­n wurde in Liverpool verhaftet.

Zehn Millionen lukriert

Laut Europol soll die Vereinigun­g bis zu 100 Migranten pro Tag geschmugge­lt haben. Nach bisherigem Ermittlung­sstand wurden rund zehn Millionen Euro lukriert. Die Menschensc­hmuggler hatten ihr Hauptquart­ier in Griechenla­nd. Dort wurden sie von Flüchtling­en, die aus der Türkei kamen, angesproch­en. Die Bande bot neben Schlepperd­iensten auch Unterkünft­e und gefälschte Reisedokum­ente an. „Diese europaweit­e Aktion bestätigt den Weg der internatio­nalen Ermittlung­sarbeit. Nur durch diese Vorgehensw­eise können wir auch nachhaltig die Strukturen der Netzwerke zerschlage­n“, sagte Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner.

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