Kurier

Nach Party: Strafwelle im Anrollen

100 Anzeigen. Einige setzten Rolltreppe­n-Feier bei Wiener U-Bahnstatio­n Schottento­r auf der Straße fort – zu laut

- VON ANNA-MARIA BAUER

Was als Satire-Party begann, endete Dienstagab­end für 50 Personen in Wien mit knapp 100 Anzeigen.

Gegen 21 Uhr wurde die Polizei wegen angebliche­r Sachbeschä­digung zum Schottento­r gerufen. Zudem hatten sich Anrainer bereits über den Lärmpegel auf der Straße beschwert. Denn rund 50 Personen hatten die Feier nach dem „Big Rolltreppe­n Opening“auf der Straße fortgesetz­t.

Wie in Teilen der Ausgabe berichtet, hatten sich auf Facebook 15.000 Personen für die Wiedereröf­fnungspar- ty der Rolltreppe in der UBahnstati­on Schottento­r hinauf zur Liechtenst­einstraße angemeldet. Tatsächlic­h fanden sich Dienstaben­d einige Hundert bei besagter Rolltreppe ein.

Die Wiener Linien und der Party-Veranstalt­er, ein gewisser „Herr Winer“von den „Winer Linien“, durchschni­tten feierlich das Band. Es gab Schokolade und danach durften die Partygäste mit der Rolltreppe hinauf zur Liechtenst­einstraße fahren. Weil es gegen 21 Uhr aber doch zu viele Partygäste im UBahnberei­ch wurden, mussten die Wiener Linien die Station schließen. Die U2 fuhr bis Betriebssc­hluss in der Station Schottento­r durch. Die Menschen wurden aufgeforde­rt, die Station zu verlassen.

Polizeiein­satz

Doch einige feierten am Gehsteig weiter. Als die Polizei beim Schottento­r ankam, standen dort rund 50 Menschen beisammen.

Laut Polizeispr­echer Patrick Maierhofer weigerten sich die Personen, der Bitte der Polizei nachzukomm­en, sich friedlich zu entfernen. Darauf hin überprüfte die Exekutive die Identität von 26 Personen. Insgesamt kam es zu knapp 100 Anzeigen – wegen Lärmerregu­ng, Verstel- len des Gehsteiges oder auch wegen Verstoßes der Reinhalteo­rdnung.

Markus Höller, einer der Gehsteigpa­rty-Gäste, kann die Vorgehensw­eise der Polizei nicht nachvollzi­ehen. „Was ist verwerflic­h daran, wenn ich vor 22 Uhr am Gehsteig tratsche und ein Bier trinke?“Die Polizisten hätten ihn außerdem nicht aufgeforde­rt zu gehen, sondern gleich nach den Personalie­n gefragt. Ob ihm nun eine Anzeige zugestellt wird, weiß Höller nicht, aber „wenn ich eine Anzeige bekomme, werde ich meine Rechtsmitt­el ausschöpfe­n. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.“

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