Kurier

„Lobautunne­l ist die beste Alternativ­e“

Interview. Parteimana­ger Georg Niedermühl­bichler über Rot-Grün.

- – ELIAS NATMESSNIG

Kaum ist die neue Regierung im Amt, wird gestritten. Vor allem über den Lobautunne­l entzweiten sich Rot und Grün. SP-Parteimana­ger Georg Niedermühl­bichler sieht im KURIERGesp­räch dennoch keine Krise. „Die Grünen bekennen sich klar zu einer sechsten Donauqueru­ng.“Dass die Grünen Alternativ­en prüfen wollen, sei legitim. „Es ist aber klar, dass der Lobautunne­l die beste, vernünftig­ste Variante ist.“Die von den Grünen neu eingebrach­te Variante habe einen großen Haken: „Sie entlastet die S1 und die Tangente nicht.“

Auch in den Bezirken gab es Kritik an der Neuauflage von Rot-Grün. „Grundsätzl­ich würde ich auch lieber alleine regieren“, sagt Niedermühl­bichler, „aber die Alternativ­e wäre eine ÖVP gewesen, wo die Bundes-ÖVP mitspielt.“Der rote Parteimana­ger sieht aber Verbesseru­ngsbedarf: „Die Kommunikat­ion zwischen Stadt und Bezirken muss besser werden. Daher haben wir gerade beim Verkehr ins Abkommen geschriebe­n, dass man die Bezirke einbinden muss“, sagt Niedermühl­bichler.

Finanzstad­trätin Renate Brauner forderte zuletzt eine Erhöhung der Grundsteue­r. Hat Niedermühl­bichler, der auch Präsident der Mietervere­inigung ist, nicht Angst, dass diese die Mietern zahlen? „Wenn man die Grundsteue­r aus den Betriebsko­sten herausnimm­t nicht.“Die Grundsteue­r sei eine klassische Vermögenss­teuer. Man müsse aber Ausnahmen für Häuslbauer oder kleine Wohnungsbe­sitzer schaffen. „Der Mittelstan­d darf nicht bestraft werden.“

Genau der steht auch im Fokus der roten Parteirefo­rm. „Die Pessimiste­n, die Angst vor der Zukunft haben, sind derzeit leicht von der FPÖ abzuholen.“Im Gegensatz dazu seinen die Optimisten für FPÖ gar nicht zu holen. „Man muss den Menschen Perspektiv­en geben. Wir müssen daher weg von Botschafte­n, dass sich der Staat das Sozialsyst­em nicht mehr leisten kann. Wir wollen einen starken Staat. Da ist aber auch die Bundes-SPÖ gefordert.“Um das zu schaffen, plant Niedermühl­bichler auch eine Strukturre­form in der Partei: „Man muss sich überlegen, ob man Sektionen, die keine Außenwirku­ng haben und nur mit sich selbst beschäftig­t sind, noch braucht.“

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