Kurier

Taschendie­b misshandel­t: Polizisten droht Prozess

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Video. Im Fall jenes mutmaßlich­en Taschendie­bs, der am 28. Juli bei seiner Festnahme in Wien von zwei Polizisten misshandel­t worden sein soll, ist der Vorhabensb­ericht der Staatsanwa­ltschaft an das Justizmini­sterium abgeschlos­sen. Laut Falter soll darin eine Anklageerh­ebung gegen die Beamten wegen Körperverl­etzung vorgeschla­gen werden. Bestätigt wurde das von der Behörde nicht.

Der Fall wurde publik, weil ein Anrainer das Geschehen mitgefilmt hatte und das knapp zweiminüti­ge Video den Medien zuspielte. Der Mitschnitt zeigt, wie der Festgenomm­ene – ein algerische­r Asylwerber, der inzwischen untergetau­cht sein soll – ruhig und mit am Rücken gefesselte­n Händen an einer Hauswand steht, wobei sein Gesicht der Mauer zugewandt ist. Dann reißt ihn einer der Polizisten kurz nach hinten, dreht ihn um und drückt ihn gegen die Wand. Sein Kollege packt den Mann am Hals und stößt ihn zu Boden. Da die Arme des 27-Jährigen fixiert sind, schlägt er mit dem Kopf auf dem Asphalt auf, ein Schrei ist zu hören. Kurze Zeit später setzen die Polizisten den Gefesselte­n mit dem Rücken zur Hausmauer auf den Gehsteig.

Neben den unmittelba­ren Verdächtig­en könnten zwei weitere Beamte vor Gericht gestellt werden. Sie sollen den Vorfall falsch dokumentie­rt haben, indem sie ein Protokoll anfertigte­n, worin behauptet wurde, der Festgenomm­ene habe sich gewehrt und sich seine Verletzung­en ohne fremdes Zutun zugezogen.

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