Unbekannte feuerten auf zwei Busse: Linienverkehr wurde gestoppt
Niederösterreich. Täter gaben in St. Pölten vier Schüsse auf Busse ab. Die Fahrgäste blieben unverletzt. Politiker fordern nun zusätzliche Polizisten.
War es eine unbedachte Tat von Jugendlichen? Oder wollte hier gar jemand gezielt Menschen verletzen?
In St. Pölten sind am Dienstagabend vier Schüsse auf zwei Busse der Linie 3 abgegeben worden. Verletzt wurde niemand, die Scheiben der Fahrzeuge wurden aber schwer beschädigt. „Die Passagiere waren nicht in Ge- fahr. Die Busse verfügen über eine Doppelverglasung“, betont ein Sprecher des Verkehrsbundes Ost-Region. Die Kriminalpolizei ermittelt auf Hochtouren.
Die Vorfälle ereigneten sich an zwei Schauplätzen. Gegen 19.10 Uhr hatten die Täter einen Bus in der Mariazeller Straße ins Visier genommen und zwei Mal gefeuert. Kurze Zeit später hörten die Passagiere eines Busses in der Kranzbichlerstraße zwei Knaller. Auch in diesem Fall stellte sich heraus, dass Unbekannte Schüsse abgegeben hatten. Dann soll auch die Scheibe eines Lokals durch die Schützen beschädigt worden sein.
Die Polizei reagierte rasch und ließ aus Sicherheitsgrün- den den gesamten Linienverkehr auf der Strecke stoppen.
Am Mittwoch konnten die Fahnder erste Ermittlungsergebnisse präsentieren. „Wir gehen davon aus, dass als Waffe eine CO2-Pistole verwendet wurde“, berichtet Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. Zudem sei in der Nähe eines Tatortes auch eine CO2-Patrone ent- deckt worden. Der Busverkehr auf der betroffenen Linie konnte wieder aufgenommen werden.
Diskussion
Während die Polizei versucht, die Schützen ausfindig zu machen, ist einmal mehr ein politische Diskussion über die Sicherheit in der Landeshauptstadt entbrannt. Erst am vergangenen Montag forderten alle Fraktionen im Gemeinderat eine Personalaufstockung im Exekutivbereich, am Mittwoch legten die Freiheitlichen noch einmal nach.
„Wenn wir nicht mehr Polizisten bekommen, müssen auch andere Wege angedacht werden. Ich könnte mir vorstellen, eine städtische Ordnungswache im Magistrat zu installieren“, sagte FP-Gemeinderat Klaus Otzelberger.