Lkw-Maut wird zunächst billiger, ab 2017 teurer
Kritik. „Verbesserung der Kostenwahrheit im Straßenverkehr“steht auf einem Ministerialentwurf von Verkehrsminister Alois Stöger, der kürzlich in Begutachtung ging. Für den Lkw-Verkehr bedeutet das einen größeren Umbruch. Peter-Michael Tropper von der Wirtschaftskammer spricht gar von einem „Selbstbedienungsladen der Asfinag“.
Kostenwahrheit
Der Hintergrund: Die Europäische Union möchte den Verkehr (Lkw, Auto und Motorrad) mehr nach den tatsächlichen Folgekosten belasten. Während Österreich bisher vor allem die unmittelbaren Dinge wie Straßenschäden gesehen hat, möchte Europa verstärkt die Kosten für Umweltschäden und Lärm einbeziehen. Wie berichtet, gibt es auch Pläne für ein generelles Pkw-Road-Pricing. Dieses soll 2016 breiter diskutiert werden.
Aufgrund des neuen Ministerialentwurfes müssten die Mauten am Brenner und beim Arlberg gesenkt werden, dafür werden jene beim Tauern- oder Karawankentunnel erhöht.
Massive Kritik an der Verbilligung der Brennermaut kommt aus Tirol. AK, ÖVP, Grüne und FPÖ sehen die Bemühungen, den Lkw-Transit durch das Bundesland zu verringern, boykottiert. Verärgert zeigt sich auch Fritz Gurgiser vom Transitforum Tirol. Er spricht von einem „brutalsten Anschlag“auf den Nordtiroler.
Im Jahr 2017 wird es dann aber generell teurer, künftig soll der Lkw-Verkehr mit hoher Schadstoff belastung über die Kilometermaut verstärkt zur Kasse gebeten werden. Im Ministerium rechnet man mit Mehreinnahmen von bis zu 52,7 Millionen Euro pro Jahr.