Die Wünsche und Ängste der „verunsicherten Generation“
Jugendliche. Das Institut für Jugendkulturforschung fragte 16- bis 29-Jährige nach ihren Zukunftserwartungen und ihren Forderungen an die Politik
Die Ergebnisse des Generationen-Monitors des Instituts für Jugendkulturforschung lassen aufhorchen: Jeder dritte Jugendliche erwartet, dass er ein schlechteres Leben haben wird als seine Eltern. Die Mehrheit(40 Prozent) glaubt an gleich gute Aussichten wie die Eltern und nur jeder Vierte erwartet, später ein besseres Leben zu haben als Mutter und Vater.
Gefragt wurden die 1000 Teilnehmer auch nach den Eigenschaften ihrer Generation: Sie beschreiben sie als verunsichert (72 Prozent), angepasst (58 Prozent) und planlos (56 Prozent).
Studienautorin Beate Großegger bezeichnet die Altersgruppe daher als „verunsicherte Generation“: „Es ist eine Zeit des Umbruchs. Wir befinden uns seit 2008 in einer Dauerkrise mit vielen Unsicherheiten. Aber die Jugendlichen wollen klare Rahmenbedingungen von den Erwachsenen“, analysiert die Expertin im KURIERInterview. „Die Jungen sind skeptisch und haben das Gefühl, dass ihre Probleme nicht gesehen werden.“86 Prozent der Befragten befürchten, dass sie unter den Fehlern der heutigen Politiker leiden werden.
Wünsche an die Politik
Sehr klar sind daher ihre Wünsche an die Regierenden: mehr Jobs für Junge, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine Pensionsreform. Die Steuerbelastung müsste gesenkt werden, um für eine bessere Zukunft zu sorgen, verlangen sie. Die staatliche Pension werde ohnehin ein gutes Leben im Ruhestand nur zu 40 Prozent finanzieren, glauben die jungen Erwachsenen.
Ein Generationenkonflikt am Arbeitsmarkt ist aber nicht zu erwarten: Nur 20 Prozent denken, dass man junge Bewerber aufnehmen und gegen ältere Mitarbeiter austauschen sollte, wenn es zu wenige Jobs gibt.
Als persönliche Herausforderung sehen Junge die Betreuung pflegebedürftiger Eltern, die sie statt in einem Pflegeheim lieber zu Hause in gewohnter Atmosphäre betreuen lassen wollen.