Im Bann der Terror-Gefahr
Jahreswechsel. Rigorose Sicherheitsmaßnahmen begleiteten die Silvesterfeiern weltweit
So intensiv und umfassend wurden noch keine Silvesterfeiern überwacht. Von Wien
bis New York stand der Jahreswechsel im Zeichen der Terror-Gefahr.
Einer der Hotspots war Brüssel. Dort wurden das traditionelle Feuerwerk und andere öffentliche Festivitäten im letzten Moment überhaupt abgeblasen – aus Sicherheitsgründen. Eine solche Massenveranstaltung sei nicht zu kontrollieren, hieß es. Zumal die Polizei einen geplanten Silvester-Anschlag hatte verhindern können: Zwei Männer waren schon am vergangenen Sonntag und Montag festgenommen worden, sechs weitere wurden in diesem Zusammenhang bei sieben Razzien am 31. Dezember aus dem Verkehr gezogen.
In entfiel nach den furchtbaren Anschlägen vom 13. November, bei denen 130 Menschen getötet worden waren, das offizielle Feuerwerk ebenfalls. Die Bereiche um die Champs-Élysées und dem Eiffelturm waren großräumig abgesperrt, es gab strenge Kontrollen. In ganz Frankreich waren 60.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz.
Obwohl es zwar keine konkreten Terror-Bedrohungen gebe, wie es hieß, wurden auch in Berlin zum Jahreswechsel die Sicherheitsvorkehrungen hochgezogen. Hunderttausende Menschen feierten auf der zwei Kilometer langen Meile zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule.
Im Zentrum von London patrouillierten 3000 Polizisten. Wer das große Feuerwerk am Riesenrad „London Eye“aus der Nähe betrachten wollte, benötigte dafür ein Ticket.
In Rom ging das Silvesterkonzert mit italienischen Starsängern zwar über die Bühne, doch wurden rund umden Circus Maximus Sperren angelegt. Auch bei den Zugängen zu den Basiliken der Ewigen Stadt herrschten verschärfte Sicherheitsmaßnahmen.
In der spanischen Hauptstadt Madrid, wo traditionell Tausende Menschen das neue Jahr auf dem zentralen Platz Puerta del Sol begrü- ßen, wurde der Zugang erstmals reguliert. Der Rote Platz in blieb heuer für die sonst übliche Silvesterparty geschlossen. Offizielle Begründung: Weil dort nach Mitternacht eine Fernseh-Liveshow stattfand. Zugang dafür gab es nur mit speziellen Eintrittskarten.
In der US-Metropole New York, wo Zehntausende Menschen um den Times Square wie immer die letzten Sekunden bis zum Jahreswechsel herunterzählten, sorgten Tausende Polizisten für die Sicherheit der Anwesenden. Zum Einsatz kamen dabei nicht nur Hubschrauber, sondern auch zusätzliche Überwachungskameras sowie Detektoren, die chemische und nukleare Stoffe erkennen können.
Silvesterfeiern verboten
All diese Probleme hatten die Behörden im Gazastreifen nicht. Die dort herrschende radikal-islamische Hamas hatte nämlich sämtliche Neujahrsfeiern verboten; zum ersten Mal überhaupt. Die Argumentation: Es handle sich dabei um eine westliche Tradition, die „wir nicht akzeptieren“, weil sie dem Islam und seinen Regeln widerspreche.