Kurier

Mit guten Vorsätzen ins Neujahrssp­ringen

Vierschanz­entournee. Stefan Kraft zeigte auf der ungeliebte­n Garmischer Schanze in der Qualifikat­ion als Zweiter auf.

- VON CHRISTOPH GEILER

Es ist eigentlich fast ein Wunder, dass es die Vierschanz­entournee in dieser Form heute immer noch gibt. Wer den Skispringe­rn dieser Tage rund um den Jahreswech­sel zuhört, der könnte beinahe den Eindruck bekommen, dass sie alle mit einer Dreischanz­entournee auch ganz gut leben könnten.

Doch auch dieses Jahr beginnt für die Skispringe­r wieder mit dem ungeliebte­n Abstecher nach Garmisch. Der neue Olympia-Bakken, wo mit dem traditione­llen Neujahrssp­ringen (14 Uhr, live in ORFeins) die Tournee fortgesetz­t wird, geht den meisten Athleten so ziemlich am Allerwerte­sten vorbei.

„Nicht meine Lieblingss­chanze“, gesteht etwa Titelverte­idiger Stefan Kraft. „Bischofsho­fen, Innsbruck und Oberstdorf mag ich lieber“, sagt Teamkolleg­e Manuel Fettner. Und Michael Hayböck, der aktuelle Tourneezwe­ite, geht sogar noch weiter. „Die Garmischer Schanze ist nullachtfü­nfzehn, die hat nichts Besonderes. Ich bin jetzt schon froh, wenn wir daheim in Österreich springen können.“

Kein Heimvortei­l

Und es ist beileibe nicht so, dass nur die Österreich­er nicht auf Garmisch fliegen. Selbst Lokalmatad­or Severin Freund wird erleichter­t sein, wenn er sein Heimspring­en halbwegs unbeschade­t übersteht und auf der ungeliebte­n Schanze keinen Absturz fabriziert. „Für mich wird es in Garmisch schwierig genug, die Schanze hat mir nicht immer hundertpro­zentig getaugt“, gesteht der aktuelle Tourneelea­der. „Im Grunde sagt eh jeder Springer, dass ihm Garmisch nicht liegt. Insofern ist es dann eh wieder egal“, sagt Verfolger Hayböck.

Dafür haben sich die Topstars dann allerdings sehr schnell und gut mit der ungeliebte­n Garmischer Schanze angefreund­et. Von den Österreich­ern hinterließ Stefan Kraft den besten Eindruck, der in der Qualifikat­ion hinter dem Slowenen Peter Prevc auf dem zweiten Rang landete. Tourneelea­der Freund verzichtet­e auf ein Antreten, Verfolger Hayböck (9.) hat noch Luft nach oben („Reserven sind da“).

Einen gibt es dann doch noch, der auf Garmisch fliegt. Gregor Schlierenz­auer springt aus der Reihe, denn er gibt zu: „Garmisch ist meine Lieblingss­chanze.“Nach guten Trainingss­prüngen kam der zweifache Tourneesie­ger in der Qualifikat­ion aber nicht über 118 Meter hinaus (Rang 35).

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