„Unsere Stärke ist jahrzehntelange Erfahrung“
Verbund-Chef Anzengruber über die Reaktion auf neue Mitspieler am Strommarkt
Österreichs größtem Stromerzeuger, dem Verbund, steht angesichts der Umwälzungen am Strommarkt ein großer Wandel bevor. VerbundChef Wolfgang Anzengruber im Gespräch mit dem KURIER zu ...
... Ausblick 2030 Wir fokussieren auf drei Standbeine: die Erzeugung aus erneuerbaren Energien – vor allem Wasserkraft, ergänzt um Windkraft; die sichere Stromversorgung als verlässlicher Netzbetreiber und auf das Wachstum als Anbieter von kundenorientierten Dienstleistungen.
... Konkurrenz Viele Start-ups mit energienahen Angeboten drängen in den Markt. Das beweist, wie interessant dieser Markt ist. Ich sehe das als lustvolle Herausforderung. Wir punkten mit langer Erfahrung und Expertise.
... Kundenwünsche Der Stromkunde will nicht mehr die nackte Kilowattstunde kaufen, er will Komfort, Sicherheit und intelligentes Energiemanagement. Unsere Privatkunden werden zusehends selbst zum Stromerzeuger und sie rüsten ihr Eigenheim mit PV-Anlage, Wärmepumpe und BatterieSpeicher auf.
... Stromverbrauch Der Bedarf an Strom in Österreich wird bis 2030 von einem Fünftel auf ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs steigen. Das ergibt sich vor allem deswegen, weil fossile Energie in den Bereichen Mobilität und Heizen zunehmend durch Strom ersetzt wird.
... Pumpspeicherkraftwerke Im derzeitigen energiewirtschaftlichen Umfeld rechnet sich der Neubau von Pumpspeicherkraftwerken nicht. Dennoch sehen wir mittelfristig einen wachsenden Bedarf an allen Formen von Speicherung. Dies vor allem deswegen, weil die Stromproduktion aus Wind und Sonne weiter stark steigen wird, diese aber stark schwankt. Pumpspeicherkraftwerke können Stromüberschüsse zum Auffüllen ihrer Wasserspeicher verwenden und bei Strommangel Energie produzieren. Damit stabilisieren sich auch die Netze.
... Klimawandel Im Rahmen der Klimakonferenz Ende 2015 in Paris konnten sich alle teilnehmenden Staaten auf einen Vertrag einigen, um die CO -Emissionen drastisch zu
2 senken und dadurch die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad zu minimieren. Das bestätigt unseren Dekarbonisierungsweg und die Entwicklung des Verbund zu einem CO -freien
2 Stromversorger.