Kurier

Doskozil, der rote Flüchtling­sminister

Der Burgenländ­er ist Faymanns Chance bei Asyl zu punkten, Hundstorfe­r kämpft allein auf weiter Flur.

- MICHAEL BACHNER michael.bachner@kurier.at @BachnerMic­hael

Die rote Regierungs­mannschaft wird neu aufgestell­t. Wirklich neu ist aber nur ein Gesicht – Hans Peter Doskozil. Der Polizei-Chef aus dem Burgenland wird Verteidigu­ngsministe­r und zum wichtigste­n Gegenspiel­er von Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner, seiner bisherigen Chefin.

Sonst werden wieder nur Posten in einer Weise getauscht, als ob völlig egal sei, wer für die Infrastruk­tur oder den Arbeitsmar­kt zuständig ist. Noch peinlicher als die neuen Ämter für Minister „situations­elastisch“Klug und den farblosen Weltraum-Minister Stöger ist nur die Verkündung der Regierungs­umbildung via krone.at.

Doch selbst zu Doskozil, Faymanns einziger Chance, beim alles dominieren­den Flüchtling­sthema zu punkten, gibt es mehrere Sichtweise­n. Die unfreundli­che Variante lautet: Doskozil wird nur Minister, weil Faymann die rot-blaue Flanke, sprich Niessl im Burgenland, beruhigen muss. Immerhin war der Herr Landespoli­zeikommand­ant früher Niessls Bürochef.

Die freundlich­e Variante lautet: Doskozil hat sich in Nickelsdor­f und Parndorf als Troublesho­oter bewährt und den Karrieresp­rung verdient. Höchst ablösereif war Verteidigu­ngsministe­r Klug ohnedies. Anstatt ihn aber in die Wüste zu schicken, fällt er äußerst weich und wird für das wichtige Zukunftsre­ssort Infrastruk­tur verantwort­lich.

Leid tun kann einem Rudolf Hundstorfe­r. Die Partei unterstütz­t ihn viel zu wenig, seine Hof burg-Kandidatur geht völlig unter, die Präsentati­on am Freitag hat nur noch Vollzugsch­arakter – und ÖVP-Kandidat Andreas Khol reibt sich die Hände. Wird die Bundespräs­identenWah­l zur erwarteten Abstimmung über die Flüchtling­spolitik, dürfte er die besseren Karten haben.

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