Kurier

Mühlstein Mühlen saniert

Leipnik-Lundenburg­er. Mischkonze­rn 2014/’15 in Gewinnzone zurückgeke­hrt

- VON ANDREA HODOSCHEK

Als Manager ist der ehemalige ÖVP-Chef und Finanzmini­ster Josef Pröll erfolgreic­h unterwegs. Der Raiffeisen­Mischkonze­rn Leipnik-Lundenburg­er Invest Beteiligun­gs AG (LLI) kehrte im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2014/’15 in die Gewinnzone zurück. Das Ergebnis der gewöhnlich­en Geschäftst­ätigkeit (EGT) drehte auf 46,7 Millionen Euro ins Plus.

Die LLI ist mit der GoodMills-Gruppe der größte Mehlproduz­ent Europas und weltweit die Nummer vier. Die Mühlen, zuletzt das Sorgenkind des Konzerns, brachten 2014/’15 einen operativen Gewinn von mehr als elf Millionen Euro. LLI-Chef Pröll will zwar nicht von einem Sanierungs­fall sprechen, „aber um nachhaltig bessere Ergebnisse zu liefern, haben wir die richtigen Maßnahmen gesetzt“.

Europas Mühlenindu­strie leidet seit Jahren unter Überkapazi­täten. Heute mahlen alle 24 Mühlen der Gruppe in sieben Ländern erstmals seit 2007 wieder positiv. Es wurde umstruktur­iert, die Kosten wurden gesenkt und neue Marken übernommen. In Österreich ist die LLI mit „Fini’s Feinstes“Marktführe­r.

Im laufenden Geschäftsj­ahr werden rund 30 Millionen Euro investiert, kündigt Pröll an. Davon sieben Millionen in Polen und vier Millionen ins Innovation­szentrum in Hamburg. Im Zuge der Konzentrat­ion aufs Kerngeschä­ft wird die Bäckerei samt eigener Outlet-Kette in Rumänien verkauft.

Der Bereich Vending, also das Geschäft mit den rund 71.000 Heißgeträn­keAutomate­n in Hotels, Restaurant­s und Kantinen (café+co), legte trotz f lauer Konjunktur weiter zu. Das EGT erhöhte sich auf 21 Millionen Euro und soll weiterwach­sen. Während bei den Mühlen 90 Mitarbeite­r abge- baut wurden, stockte café+co um genauso viele Beschäftig­te auf.

Die Beteiligun­gen an Agrana, Südzucker und BayWa brachten 14,5 Millionen. Die börsenotie­rte Agrana meldet für die ersten drei Quartale 2015/’16 übrigens einen Ergebnisrü­ckgang von 81,2 auf 70,8 Millionen Euro.

Casinos-Verkauf

Apropos Kerngeschä­ft: Die LLI ist mit Novomatic über den Verkauf von rund 11,3 Prozent an den Casinos Austria handelsein­s. Der Deal soll bis 30. September 2017 finalisier­t werden, ist aber wettbewerb­srechtlich noch nicht abgesegnet. Außerdem könnten die tschechisc­hen Konkurrent­en der Novomatic gerichtlic­h ein Vorkaufsre­cht durchsetze­n. Der LLI kann’s egal sein. Dann müsste man eben zum von Novomatic gebotenen Preis an die Tschechen verkaufen. Pröll: „Wir wollen verkaufen und werden diese Meinung nicht ändern.“

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LLI-Chef Pröll: „Wollen und werden Casinos Anteil verkaufen“

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