Kurier

Pensionska­ssen fordern mehr staatliche­n Anreiz für Eigenbeitr­äge der Arbeitnehm­er

- – I. KISCHKO

Zusatzpens­ion. Die zweite Säule der österreich­ischen Altersvors­orge, die betrieblic­he Zusatzpens­ion aus Pensionska­ssen, wächst nur noch langsam. Alle Großbetrie­be, Banken und die öffentlich­e Hand für die Vertragsbe­diensteten haben seit Jahren Pensionska­ssenverträ­ge für ihre Mitarbeite­r.

Mit den Klein- und Mittelbetr­ieben aber kommen Pensionska­ssen nur schleppend ins Geschäft. Aber immerhin 400 neue Verträge mit mittelgroß­en Unternehme­n haben die 13 heimischen Pensionska­ssen im Vorjahr abgeschlos­sen. Rund 27.000 zusätzlich­e Arbeitnehm­er kommen damit ab Pensionsan­tritt in den Genuss zusätzlich­en Einkommens. Insgesamt ist etwas mehr als ein Fünftel der hei- mischen Beschäftig­ten – gut 800.000 – bei Pensionska­ssen versichert. Für sie zahlt der Arbeitgebe­r Beiträge in die Kasse, die das Geld am Kapitalmar­kt anlegt und bei Pensionsan­tritt an die Berechtigt­en in Form einer Monatsrent­e auszahlt.

1000 Euro Prämie

Zunehmend beliebter wird laut Fachverban­ds-Obmann Andreas Zakostelsk­y der Eigenbeitr­ag der Mitarbeite­r. Sie können freiwillig Geld in die Kasse einzahlen und so ihre potenziell­e Altersvors­orge erhöhen. Diese Einzahlung­en können noch fünf Jahre lang als Sonderausg­aben beim Finanzamt geltend gemacht werden.

Die Arbeitnehm­er können aber auch für bis zu 1000 Euro ihrer Einzahlung pro Jahr eine staatliche Prämie – gleich wie bei der Zukunftsvo­rsorge – beantragen. Zakostelsk­y fordert, dass diese Grenze von 1000 auf 2676,89 Euro – so wie sie derzeit für die Zukunftsvo­rsorge gilt – auch für Pensionska­ssen angehoben wird.

„Das würde die Eigenleist­ung der Arbeitnehm­er deutlich erhöhen“, glaubt er. Im Vorjahr zahlten 14.000 Pensionska­ssen-Kunden insgesamt 80 Millionen Euro zusätzlich zu den Leistungen ihrer Arbeitgebe­r in die Kassen ein. „Das war ein Viertel mehr Personen als 2014“, sieht Zakostelsk­y einen Trend zu verstärkte­r Eigenvorso­rge.

20,2 Milliarden Euro Vermögen lag Ende 2015 bei den heimischen Pensionska­ssen. Diese konnten darauf 2,36 Prozent Rendite erzielen. Für einen Teil der fast 89.000 Pen- sionisten reicht das nicht, damit ihre Zusatzpens­ion heuer erhöht wird.

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