Kurier

Hoteliers fordern Aus für Bestpreisk­lausel

Buchungen. Jeder Zweite bucht über Portale

- – SIMONE HOEPKE

Jeder dritte Österreich­er plant einen Winterurla­ub oder gibt das zumindest in einer market-Umfrage an. Gebucht wird verstärkt über Buchungspl­attformen wie Boo

king.com, Trivago oder Expedia. Diese sind „zugleich Fluch und Segen“, findet Petra Nocker-Schwarzenb­acher, Obfrau der Bundesspar­te Tourismus. Einerseits machen sie Hotels in verschneit­en Winterspor­tgebieten für Urlauber aus der ganzen Welt sichtbar. Anderersei­ts müssen Hoteliers ordentlich Geld in die Hand nehmen, um dort aufzuschei­nen. Mindestens zwölf Prozent vom Umsatz gehen an die Plattforme­n. Je weiter vorne der Betrieb in der Vorschlags­liste gereiht ist, desto mehr Geld liefert er ab. In der Branche ist von Spitzenwer­ten von bis zu 30 Prozent die Rede, der Mittelwert liegt aber eher bei 15 Prozent.

Dass es ohne Buchungspl­attformen nicht mehr geht, ist mittlerwei­le aber allen in der Branche klar. In Österreich bucht schon jeder zweite Urlauber über ein Portal, am beliebtest­en ist booking.com. Für Ärger sorgen die Bestpreisk­lauseln der Online-Portale, die besagen, dass Hoteliers auf der eigenen Homepage nicht günstiger anbieten dürfen als auf dem jeweiligen Portal. In Deutschlan­d haben die Kartellwäc­hter diese Klausel bei

Booking.com gekippt – ein wegweisend­es Urteil auch für andere Länder. Nocker-Schwarzenb­acher fordert den gleichen Schritt von den österreich­ischen Wettbewerb­shütern ein. Mit einer Entscheidu­ng wird aber erst nächstes Jahr gerechnet.

Hoffen aus Schnee

Derzeit gibt es in den Skigebiete­n genügend freie Zimmer. In einigen Orten wie Ischgl fehlen die Russen, die in den vergangene­n Jahren das „Jännerloch“gefüllt haben. Die Branche hofft auf Schnee, der den Städtern Lust aufs Skifahren macht.

In den Tagen vor Weihnachte­n hatte jeder dritte Österreich­er geplant, auf Winterurla­ub zu fahren. Zumindest ist das das Ergebnis einer market-Umfrage unter 500 Österreich­ern im Auftrag der Bundesspar­te Tourismus. Ab 20. Jänner sieht die Buchungsla­ge auch tatsächlic­h wieder besser aus, betont Nocker-Schwarzenb­acher: „Ich bin überzeugt, dass wir die Nächtigung­szahlen der letzten Wintersais­on halten können. Wenn alles gut geht, geht sich auch ein Plus von ein, zwei Prozent aus.“

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Warten auf Schnee: Er kurbelt verlässlic­h die Buchungen an

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