Mit einer ruhigen Hand zur geballten Faust
Schützenfest. Simon Eder jubelt über Rang zwei
Wenn es fern der Pinzgauer Heimat ein Fleckchen Erde gibt, in das Simon Eder so richtig verschossen ist, dann ist das Ruhpolding. Die Biathlon-Hochburg in Bayern hat es dem Saalfeldner schon von klein auf angetan („da habe ich schon meinem Papa zugesehen“), und insofern ist es auch kein Zufall, dass Eder in Ruhpolding regelmäßig zur Hochform aufläuft.
Dem Sieg im Verfolgungsrennen vom letzten Samstag ließ der 32-Jährige nun einen zweiten Rang im anspruchsvollen Einzelbewerb über 20 Kilometer folgen, er bestätigte damit seine aktuelle Hochform. Eine Hochform, die so eigentlich gar nicht geplant war, wie Eder selbst zugibt. Denn bei den Heimrennen im Dezember in Hochfilzen hatte sich der Routinier in Wahrheit sogar in einer besseren Verfassung gewähnt, „aber da hat es beim Schießen noch nicht so gepasst“.
Gut in Schuss
Mittlerweile zählt Eder nicht nur in der Loipe zu den Besten, er hat neben flotten Beinen auch ein ruhigeres Händchen als noch zu Saisonbeginn. Im Einzelbewerb, bei dem jeder Fehler eine Strafminute nach sich zieht, brachte der 32-Jährige 19 von 20 Schüssen ins Ziel und legte damit am Schießstand den Grundstein für die nächste Topplatzierung. „Wahnsinn. Ruhpolding fängt erst an, und ich bin schon wieder auf dem Podest.“
Dabei hatte Simon Eder sogar den Sieg im Visier: Vor dem letzten Stehend-Schießen lag der Österreicher noch vor dem Franzosen Martin Fourcade, ehe ihn ein Fehler beim 18. Schuss um eine Minute zurückwarf. „Das letzte Schießen war eine Nervenprobe, weil ich natürlich gewusst habe, um was es geht“, berichtet der Saalfeldner. „Klar ärgert mich der eine Fehler ein bisschen, aber ich bin super happy.“
Zumal Simon Eder in Ruhpolding nicht gegen irgendeinen Biathleten den Kürzeren gezogen hat. Martin Fourcade feiert seit Jahren ein Schützenfest nach dem anderen und führt auch in diesem Winter wieder den Weltcup an. Der Franzose hat erst gar keinen Lieblingsort im Weltcup, Martin Fourcade ist vor allem in eines verschossen – in Stockerlplätze.
„Das letzte Schießen war eine richtige Nervenprobe, weil ich gewusst habe, um was es geht.“
Simon Eder Meisterschütze