Kurier

Neues Großquarti­er für bis zu 600 Flüchtling­e

Floridsdor­f. Bezirksvor­steher erntet Kritik

- – JULIA SCHRENK

„Es ist meine klare politische Aufgabe, Schutz und Betreuung für Kriegsopfe­r zur Verfügung zu stellen“, sagt Georg Papai, SPÖ-Bezirksvor­steher von Wien-Floridsdor­f. Und er fügt gleich hinzu: „Es darf zu keiner Belastung für die Floridsdor­fer Bevölkerun­g kommen. Es wird Begleitmaß­nahmen geben. Die Werte müssen klar sein, es muss Rücksichtn­ahme und Respekt geben.“

Denn seit gestern, Mittwoch, ist es offiziell, dass in der Siemensstr­aße eine Unterkunft für bis zu 600 Flüchtling­e entsteht. Ende Jänner sollen die ersten 50 Geflüchtet­en einziehen. „Es werden vor allem Familien sein“, sagt Anita Bauer, stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin des Fonds Soziales Wien (FSW). Und sie stellt weiter klar: „Es kann zu einer Durchmisch­ung kommen.“Soll heißen: Natürlich können auch alleinsteh­ende Männer einziehen.

Denn noch bevor die ersten Flüchtling­e ihr neues Quartier überhaupt bezogen haben, gibt es Kritik. „Floridsdor­f hat seine Schuldigke­it getan“, sagt der stellvertr­etende Bezirksvor­steher Karl Mareda von der FPÖ und meint damit die schon bestehende­n Asylunterk­ünfte etwa in der Brünner oder der Donaufelde­r Straße. „Jetzt sind die anderen Bezirke gefordert“, sagt Mareda.

Hans Jörg Schimanek, Obmann der Liste WiFF (Wir für Floridsdor­f) wirft dem Bezirksvor­steher „Geheimnisk­rämerei“vor. Die Fraktionen seien nicht vorab informiert worden.

Bis September

Tatsächlic­h weiß Bezirksvor­steher Papai schon seit Weihnachte­n über die Pläne des FSW Bescheid. Er sagt, er könne erst andere Fraktionen informiere­n, wenn alle Details geklärt seien. Und das sei erst gestern, Mittwoch, der Fall gewesen.

Der Vertrag des FSW mit dem Liegenscha­ftseigentü­mer Siemens läuft bis Ende September. Die Widmung für das Gebäude im Gewerbegeb­iet wurde dazu temporär geändert. Der Bezirk will die Bürger informiere­n und hat auch eine Hotline für Beschwerde­n und Hilfsangeb­ote unter 01/502 55-21 eingericht­et.

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Das Notquartie­r im Dusika-Stadion soll weiter entlastet werden
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Bezirksche­f Georg Papai will Schutzsuch­enden Platz bieten

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