Österreicher nach libyscher Haft heimgeholt
Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma saß fast ein Jahr im Gefängnis
Der seit März 2015 in Libyen festgehaltene Österreicher ist Mittwochmittag in Wien gelandet. Gemeinsam mit dem Österreicher war auch ein Serbe freigekommen. Beide waren nach ihrer Freilassung zunächst nach Malta gebracht worden, wie der maltesische Premier Joseph Muscat am Dienstagabend auf Twitter mitteilte.
Es handelt sich um einen Mitarbeiter der griechischen Sicherheitsfirma „Argus Security“, die ihren Sitz in Zy- pern hat. Er wurde von libyschen Sicherheitsorganen unter „Spionagevorwürfen“festgenommen. Die Vorwürfe wurden nie konkretisiert.
In diplomatischen Kreisen geht man davon aus, dass der Steirer in dem vom Bürgerkrieg geschüttelten Land einfach dem Falschen in die Quere gekommen ist, und daher unter einem konstruierten Vorwand eingesperrt wurde.
Der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, erklärte der APA, dass Österreich „diplomatischen Druck ausgeübt“habe, um dessen Freilassung zu bewirken. Intensiv eingebunden war auch die Regierung Maltas. Die maltesische Regierung wiederum erklärte, dass neben Österreich auch Serbien und Libyen sowie ungarische Diplomaten eine Rolle gespielt haben.
Der ebenfalls befreite Serbe Srdjan B. hat es früher bereits in seiner Heimat als Mitglied der Sonderpolizei-Ein- heit „Rote Barette“zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht. Mitglieder dieser Einheit ermordeten 2003 den pro-westlichen Premier Zoran Djindjic. B. war Zeuge im Prozess gegen Djindjics Mörder.
Was letztendlich der Ausschlag für die Freilassung in Libyen war, ist noch unklar. Der Bürgerkrieg ging jedenfalls am Dienstag mit einem Angriff auf das Erdöl- und Erdgas-Terminal in Mellitah unvermindert weiter.