Kurier

Rocky im Renten-Alter trainiert junge Boxer

- – GABRIELE FLOSSMANN

Drama. Dass ein nuschelnde­r Schauspiel­er für eine BoxerRolle für einen Golden Globe nominiert und einen Oscar bekommen würde, das hatte 1977 niemand erwartet. Am wenigsten Sylvester Stallone selbst. Rund vier Jahrzehnte und sechs „Rocky“-Folgen später erhält er für dieselbe Rolle tatsächlic­h einen Golden Globe – und der nächste Oscar ist zumindest in Reichweite.

In „Creek“spielt der 69jährige Action-Star den „Rocky“im Renten-Alter. Stallones Selbstiron­ie macht das gut gemachte Boxer-Drama vergnüglic­h. War Rocky einst selbst noch der aufstreben­de junge Boxer, so begleitet er nun den jungen Adonis mit Ratschläge­n und Lebensweis­heiten. Wegen seiner Adoptivmut­ter kann Adonis nur heimlich boxen, denn sie hatte ihn als Kind aus der Jugendstra­fanstalt zu sich geholt, nachdem sein Vater, der berühmte Champion Apollo Creed im Ring gestorben war. Dem Sohn hat sie das Boxen verboten. Ryan Coogler inszeniert­e „Creed“als „Coming-of-Age-Story“. Dem Boxfilm-Genre kann er zwar wenig Neues abgewinnen, aber wie Rocky – seit 40 Jahren das Idol des weißen Underdogs – für den jungen Afroamerik­aner zum Ersatzvate­r wird, ist als gesellscha­ftliche Utopie berührend.

Creed – Rocky’s Legacy. USA 2015. 133 Min. Von Ryan Coogler. Mit Sylvester Stallone, Michael B. Jordan. KURIER-Wertung:

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Sylvester Stallone erhielt seinen zweiten Globe für Rocky Balboa

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