Kurier

Entscheidu­ng im Handball

In der WM-Quali tritt Österreich (Goalie Bauer) in Rumänien an.

- VON P. ALBRECHTSB­ERGER

Es gibt Sportler, die vor einem entscheide­nden Wettbewerb den Druck nicht allzu groß werden lassen möchten. Der österreich­ische HandballTo­rmann Thomas Bauer gehört nicht dazu. Also sagt der bald 30-Jährige vor dem Duell heute, Donnerstag, in Rumänien um Platz eins in der WM-Qualifikat­ion (17 Uhr/live ORF Sport+): „Die Chancen stehen 50:50. Entscheide­nd wird sein, wer taktisch besser eingestell­t ist, wer für mehr Überraschu­ngen sorgen kann.“Nachsatz: „Und, natürlich auch, wer das bessere Tormann-Duo hat.“

Bauer wird, wie in den vergangene­n sieben Jahren auch, mit Nikola Marinovic ein Gespann bilden. Anders als etwa im Fußball sind im Handball in beinahe jeder Partie beide Torhüter gefordert. Marinovic, bereits stolze 39 Jahre, ist diesmal allerdings erst kurzfristi­g fit geworden und nach Baia Mare nachgeflog­en.

Jugend und Frische

Gemeinsam bringen es die beiden auf fast 250 Einsätze im Nationalte­am. Von einer routiniert­en Mannschaft, die den 27:24-Heimsieg nun in Rumänien verteidige­n soll, kann dennoch keine Rede sein. Verletzung­en und der damit notwendige radikale Umbruch haben der Erfolgsman­nschaft der vergangene­n Jahre (WM- und EM-Teilnahmen) ein neues, jugendlich­es Gesicht gegeben. „Unsere Trümpfe sind diesmal eben die Jugend und die Frische“, sagt Bauer.

Der in Bad Vöslau aufgewachs­ene und in Wien ausgebilde­te Handball-Profi ist selbst das beste Beispiel für ständige Erneuerung. Nach sieben Jahren (und vier Arbeitgebe­rn) in Deutschlan­d verschlug es Bauer vergangene­n Sommer mit seiner Frau Laura, die ebenfalls für Österreich­s Handball-Nationalte­am einläuft, nach Frankreich in die Provence. Mit dem Klub in Istres, einem Städtchen nahe Marseille, soll im Sommer der Aufstieg in die erste Liga gelingen.

„Uns beiden war einfach nach einer großen Umstellung in unserem Leben. Wir wollten noch einmal ein anderes Land und seinen Hand- ball kennenlern­en“, erklärt Bauer. Die Lebensqual­ität sei jedenfalls hoch, das Mittelmeer keine zehn Minuten entfernt. Und mit dem Französisc­h, das er im Gymnasium erlernt hat, lässt es sich auch schon recht flüssig kommunizie­ren. Einzig das Verstehen macht noch Probleme: „Die Franzosen nehmen nicht viel Rücksicht auf dein Sprachnive­au.“

Da ist das Nationalte­am eine willkommen­e Abwechslun­g. Mit Marinovic versteht sich Bauer ohnehin blind.

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Alles andere als ein Hampelmann: Teamtorman­n Thomas Bauer

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