Kurier

„Da müssen wir durch“

Ski alpin. Österreich­s Cheftraine­r zur Nebenrolle im Damen-Slalom.

- VON STEFAN SIGWARTH

Aller guten Dinge sind drei: Veronika Velez-Zuzulova holte am Dienstagab­end beim Nachtslalo­m von Flachau ihren dritten Weltcupsie­g. Die 31-Jährige aus Bratislava, die mit dem französisc­hen Technik-Cheftraine­r Romain Velez verheirate­t ist und die auch mit dem französisc­hen Team trainiert, verdiente sich neben dem Rekord-Preisgeld von knapp 70.000 Euro auch den Titel der Snow Space Princess – nichts Neues, sagte Velez-Zuzulova mit einem Lächeln, „mein Mann nennt mich auch Prinzessin. Allerdings immer nur dann, wenn ich nicht richtig trainiere.“Am Dienstag hatte er Tränen in den Augen, als die Frau Gemahlin siegte. „Er ist seit vier Jahren mein Trainer, und er weiß genau, wie hart ich arbeite.“

Veronika Velez-Zuzulova und ihre erst 20-jährige Landsfrau Petra Vlhova, die Siegerin von Åre, haben einen Ski-Boom in der Slowakei ausgelöst. Das staatliche Fernsehen überträgt die Rennen live, in Flachau waren fünf slowakisch­e Journalist­en dabei – und die Sitzplatz- Tribüne für die WeltcupTec­hnik-Rennen in Jasna am 5. und 6. März ist schon seit Dezember ausverkauf­t.

Mattes Ergebnis

Ob es an der Konzentrat­ion gelegen hat, am ungewöhnli­ch weichen Untergrund im ersten Durchgang oder der mit 13.500 Zuschauern erneut höchst ansehnlich­en Kulisse in Flachau – Tatsache ist, dass die Österreich­erinnen nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen konnten: Von einem Dutzend Starterinn­en kamen nur vier in den zweiten Durch- gang, und dort blieben nach den Ausfällen von Michaela Kirchgasse­r (Halbzeit-Achte) und Julia Grünwald (Halbzeit-19.) nur zwei in der Ergebnisli­ste.

Bernadette Schild setzte ihren zarten Aufwärtstr­end mit dem 18. Platz fort, EvaMaria Brem war als 26. die Letzte jener Damen, die es zwei Mal ins Ziel geschafft haben. Zuletzt mussten die ÖSV-Damen im Jänner 2009 ein derart schlechtes Resultat schlucken.

Cheftraine­r Jürgen Kriechbaum war wenig überrascht: „Nach den Rücktritte­n von Kathrin Zettel und Nicole Hosp im letzten Jahr war klar, dass so etwas passieren kann, wenn Michaela Kirchgasse­r und Carmen Thalmann ausfallen. Es kann nicht immer perfekt laufen, da müssen wir durch.“

Immerhin, es bleibt ein Lichtblick: Am Freitag wird wieder Nachtslalo­m gefahren, wieder in Flachau. Es wird kälter, die Piste härter, „und dann müssen wir wieder so offensiv ans Werk gehen wie sonst“, sagt Kriechbaum. So eine rasche Gelegenhei­t zur Rehabiliti­erung gibt es auch nicht alle Tage.

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Enttäuscht­e Ausgeschie­dene: Lokalmatad­orin Michaela Kirchgasse­r kam bei ihrem siebenten Start in Flachau zum vierten Mal nicht ins Ziel

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