Oscar-Chance für Österreich
Das Vater-Tochter-Drama des deutsch-österreichischen Regisseurs Patrick Vollrath ist nominiert.
Deutsch-österreichische Filmfreundschaft: Patrick Vollrath (30), Absolvent der Filmakademie Wien, ist mit seinem Abschlussfilm „Alles wird gut“in der Oscar-Kategorie „Best Live Action Short Film“nominiert. Der gebürtige Deutsche und ehemalige Regiestudent von Oscarpreisträger Michael Haneke („Amour“) hatte die Möglichkeit einer Nominierung bis zur Verkündung durch die Academy of Motion Pictures Arts & Sciences „verdrängt“, wie er in einer ersten Reaktion sagte. „Im Moment fühlt es sich wahnsinnig schön an“, so Vollrath, der sich am Donnerstag freute, „heute Abend mein Team zu sehen und ein Bier zu trinken.“Die Verleihung im Dolby-Theatre will er auf jeden Fall besuchen.
Geld aus Österreich
Als Deutscher, der an der Filmakademie Wien studiert und „Alles wird gut“ebenda als Abschlussfilm realisiert hat, gehe er sowohl für Österreich als auch für Deutschland ins Oscar-Rennen. „Ich bin Deutscher, aber mein Team ist fast ausschließlich aus Österreich, das Geld kommt aus Österreich, hier wurden wir gefördert und unterstützt“, sagt Vollrath, der mit der Bezeichnung „österreichisch-deutscher Regisseur“„gut leben kann“.
Der 30-Minüter über ei- nen Wochenendvater (Simon Schwarz), der seine achtjährige Tochter (Julia Pointner) heimlich außer Landes bringen will, wurde im Vorjahr u. a. zum Kurzfilmwettbewerb der „Semaine de la Critique“nach Cannes eingeladen sowie u. a. mit dem bronzenen Studenten-Oscar und dem MaxOphüls-Preis prämiert.
„Revenant“ist Favorit
Als Favorit für die begehrte Auszeichnung geht der Rachethriller „The Revenant – Der Rückkehrer“mit insgesamt zwölf Nominierungen ins Rennen. Der Film des von Alejandro G. Iñárritu wurde u. a. in den Topkategorien „Bester Film“und „Beste Regie“bedacht und könnte seinem Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio den ersten Oscar als „Bester Hauptdarsteller“einbringen.
George Millers Actionspektakel „Mad Max: Fury Road“liegt mit zehn Nominierungen unmittelbar hinter dem Spitzenreiter. Sieben Preischancen hat Ridley Scotts Weltraumabenteuer „The Martian“(dt. „Der Marsianer“), jeweils sechs Mal nominiert wurden Steven Spielbergs Spionagethriller „Bridge of Spies“, Tom McCarthys Enthüllungsdrama „Spotlight“und Todd Haynes' Melodram „Carol“.