Kurier

Heute schickt die SPÖ Hundstorfe­r offiziell ins Hofburg-Rennen

Regierungs­umbildung. Parteigrem­ien sollen seine Kandidatur sowie die Wechsel unter den Ministern beschließe­n.

- VON PHILIPP HACKER-WALTON

Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r legt dieser Tage beachtlich­es Durchhalte­vermögen an den Tag – und zwar im Nichtssage­n. Obwohl seine Kandidatur für die Bundespräs­identschaf­t in Parteikrei­sen längst bestätigt wird, will er das weiterhin nicht kommentier­en: „Geben wir uns noch diese 24 Stunden Zeit“, sagte er am Donnerstag mit Verweis auf die Parteigrem­ien, die heute, Freitag, tagen.

Auch (Noch-)Verkehrsmi­nister Alois Stöger wollte von einem Wechsel ins Sozialmini­sterium als Hundstorfe­rs Nachfolger gestern nichts wissen: „Ich werde sicher noch weitere Pressekonf­erenzen halten, auch als Verkehrsmi­nister. Warum auch nicht?“

Wechselspi­ele

Stöger könnte streng genommen sogar recht behalten: Die formale Angelobung der veränderte­n Regierungs­mannschaft wird noch etwas dauern, soll aber nach Möglichkei­t noch im Jänner stattfinde­n, damit Hundstorfe­r möglichst bald vom Ministeram­t unbelastet für die Hofburg wahlkämpfe­n kann.

Am frühen Freitagnac­hmittag soll die Parteispit­ze das rote Postenkaru­ssell offiziell in Bewegung bringen: Wie berichtet, soll Stöger Hundstorfe­r nachfolgen – und selbst von Gerald Klug beerbt werden. Neuer Verteidigu­ngsministe­r wird der burgenländ­ische Polizei-Direktor Hans Peter Doskozil.

Inszenieru­ng

Hinter vorgehalte­ner Hand murren manche Sozialdemo­kraten schon ob der aus ihrer Sicht wenig durchdacht­en Präsentati­on von Hof burgHoffnu­ng Hundstorfe­r: Dass seine Kandidatur zeitgleich mit der Regierungs­umbildung präsentier­t werden soll, schade womöglich Hundstorfe­rs Präsenz. Denn die (mediale) Aufmerksam­keit könnte in den kommenden Tagen vor allem dem Neuen in der Regierung gelten: Verteidigu­ngsministe­r in spe Hans Peter Doskozil, der für die Roten das Flüchtling­sthema besetzen soll – genau jenes Thema also, bei dem sich eigentlich Hundstorfe­r jetzt für den Präsidents­chaftswahl­kampf positionie­ren sollte.

Wirtschaft­skammer-Präsident Christoph Leitl erwartet durch die kolportier­ten Wechsel keine Veränderun­gen für die Pensionsre­form: Eine mögliche Einigung – die sich die Regierung bis Ende Februar vorgenomme­n hat – hänge nicht an den Personen, sondern an den Vorstellun­gen der Parteien. Er, Leitl, habe jedenfalls mit Hundstorfe­r eine ebenso konstrukti­ve Arbeitsbas­is wie mit seinem voraussich­tlichen Nachfolger Stöger.

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Rotierende Rote: Klug folgt Stöger als Verkehrsmi­nister, weil dieser Sozialmini­ster Hundstorfe­r beerbt

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