Teak-Holz-Pleite: Sanierung wackelt heftig
Plantagen-Krimi. Probleme bei der Finanzierung
Das Insolvenzverfahren des börsennotierten Linzer Plantagenbetreibers Teak Holz International (THI) steht unter keinem guten Stern. Von den 49,6 Millionen Forderungen hat der Masseverwalter bloß 28,2 Millionen Euro anerkannt. Am Freitag soll über den angebotenen Sanierungsplan abgestimmt werden, der den unbesicherten Gläubigern 20 Prozent Quote einbringen soll. Dafür sind rund sechs Millionen Euro nötig. Die Hälfte der Quote samt den Verfahrenskosten (3,11 Millionen Euro) muss bis Ende Jänner beim Masseverwalter deponiert werden, für die Restquote müssen Bankgarantien hinterlegt werden. „Es ist noch alles offen“, sagte Alexander Meinschad vom KSV1870 am Don- nerstag zum KURIER. So kurz vor der Abstimmung sei das ungewöhnlich. So waren am Donnerstag noch Verhandlungen im Gange. Demnach gibt es zwei GläubigerGruppen, deren Interessen aber auseinanderdriften.
15 Jahre
Nach Angaben von THI-Anwalt Michael Lentsch müssen nicht nur das Quoten-Erfordernis und die Bankgarantien aufgebracht werden, sondern es muss auch Fortbetrieb bzw. Bewirtschaftung der Plantagen in Costa Rica finanziell sichergestellt werden; und zwar für die nächsten 15 Jahre bis zur Holz-Ernte. Insgesamt geht es um einen zweistelligen Millionen-Betrag. „Sollten wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das nicht finanzierbar ist, ziehen wir den Sanierungsplan zurück“, sagt Lentsch. „Wir wollen niemanden frotzeln und über etwas abstimmen, was aussichtslos ist.“Was folgt, ist der Konkurs.
Wie berichtet, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt gegen die THI AG und sechs Personen. Der Verdacht: Bilanzfälschung, Untreue und Betrug. Im Mittelpunkt steht ein massiver Schwund bei den TeakBäumen. Die Vorwürfe werden bestritten.