„Das Skifliegen bleibt ein Spiel mit dem Feuer“
Nachgefragt. Anton Innauer über das Risiko, den Reiz und die besondere Herausforderung auf Flugschanzen
Anton Innauer hielt einst den Skiflug-Weltrekord (174 und 176 Meter) und erhielt seinerzeit für einen seiner Flüge in Oberstdorf sogar fünf Mal die Höchstnote 20,0. Heute blickt die österreichische Skisprung-Legende als ZDF- Experte aus der Vogel-Perspektive auf das Treiben auf den Schanzen. „Wenn ich den Kulm sehe, bin ich froh, dass ich da nicht mehr runter muss“, gesteht der 57-jährige Vorarlberger. KURIER: Herr Innauer, wie gefährlich ist denn in Ihren Augen das Skifliegen? Anton Innauer: Zu meiner Zeit war es definitiv gefährlicher. Die Anlagen sind sicherer geworden, es gibt heute Wind- netze, eingefräste Anlaufspuren. Es passiert inzwischen ja auch relativ wenig. Aber ... ... aber?
Aber ein Restrisiko bleibt. Diese großen Schanzen verzeihen keinen Fehler. Das Skif liegen ist und bleibt ein Spiel mit dem Feuer. Ist den Springern das bewusst?
Sie wissen es. Und genau aus diesem Grund kostet ein Skiflug-Wochenende auch so viel Energie und Kraft. Man hat ständig diese Schanze vor Augen, man weiß, was passieren kann, weiß aber auch, dass man keine Angst haben darf. Dort oben zu stehen, alles auszublenden und dann nur auf seine Fähigkeiten zu vertrauen, das ist eine enorme Herausforderung. Wieso sind vergleichsweise wenig wirklich schwere Verletzungen zu beobachten? Beherrscht ein Skispringer nicht nur das Fliegen, sondern etwa auch das Stürzen?
Skispringer bringen von Haus aus gewisse körperliche Grundvoraussetzungen und Fähigkeiten mit. Sie haben ein so gutes Körpergefühl und so ausgeprägte Instinkte, dass sie Probleme in der Luft oft irgendwie noch austarieren können. Natürlich nur bis zu einem gewissen Maß, irgendwann bist du dann überfordert. Man darf ja eines nicht vergessen. Im Skif liegen sind die Geschwindigkei- ten andere, und damit auch zwangsläufig die Kräfte in der Luft. Die steigen nicht linear, sondern exponentiell. Irgendwann ist man nur noch ein Spielball. Die Athleten dürfen seit 2014 Rückenprotektoren verwenden. Können Sie nachvollziehen, dass kaum ein Athlet darauf zurückgreift, obwohl es zu Ihrer eigenen Sicherheit wäre?
Wenn ein Skispringer merkt, dass ihn der Protektor in seiner Bewegung hindert und er dadurch keine Weite gewinnt oder einen anderen Vorteil hat, dann wird er ihn auch nicht verwenden. So sind Spitzensportler nun einmal gestrickt.
Die Österreicher:
Fix qualifiziert:
Weiters fix qualifiziert: Programm Freitag, 11.30: 13.00: Samstag, 13.00: 14.00: Sonntag, 13.00: 14.15: 16.15: