Erfolge für enttäuschte Kunden
Entschädigung. Agentur lukrierte 300.000 Euro für Passagiere
2069 Beschwerden wurden im vergangenen halben Jahr an die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) – ein kostenloses Service des Verkehrsministeriums – herangetragen. Die mit Abstand meisten davon betrafen den Flugverkehr (1722), gefolgt von Bahn(324), Bus- (17) und Schiffverkehr (6).
Noch-Verkehrsminister Alois Stöger sagt, die hohe Anzahl an Beschwerden, die von Ende Mai bis Mitte Dezember gemeldet wurden, habe ihn überrascht. Er freue sich aber über die Erfolgsbilanz der apf. In außergerichtlichen Schlichtungsverfahren konnten knapp 300.000 Euro Entschädigung für Reisende lukriert werden. Bei Fluglinien würden 86 Prozent der Beschwerdefälle positiv erledigt, bei Fällen, die die Bahn betreffen, 95 Prozent.
Im Flugverkehr echauffierten sich die Passagiere meistens (zu 57 Prozent) über Annullierungen bzw. unzureichende Alternativangebote der Airlines. Auf Platz zwei liegen Beschwerden wegen Verspätungen (33 Prozent). Auch Nichtbeförderung ist ein Thema (neun Prozent). Im Bahnverkehr bezogen sich mit 48 Prozent die meisten Beschwerden auf Fahrpreis-Erstattungen, gefolgt von Entschädigungen (z. B. für Verspätungen, alternative Beförderungen oder Unterkünfte) mit 19 Prozent. Auf dem dritten Platz landeten Strafen und Inkasso-Forderungen (neun Prozent).
Moderate Wartezeiten
Im Schnitt warteten die Beschwerdeführer bei Flug-Problemen etwa 28, bei der Bahn 25 Tage auf eine Entscheidung.
Erste Anlaufstelle für Beschwerden sind natürlich die betreffenden Verkehrsunternehmen selbst. Werden sie nicht zufriedenstellend oder gar nicht beantwortet, kann man sich an die apf wenden. Infos: www.passa
gier.at oder www.apf.gv.at – BERNHARD ICHNER