Kurier

„Programm für die Unsrigen“mit namhaften Schauspiel­ern

Reichenau. Die Festspiele zeigen Schnitzler, Nestroy, Doderer und erstmals auch Tennessee Williams.

- VON PETER JAROLIN

Als „Programm für die Unsrigen“bezeichnen Renate und Peter Loidolt die Premieren bei den diesjährig­en Festspiele­n Reichenau. Man wolle in der Zeit von 1. Juli bis 4. August den Spagat zwischen Tradition und Moderne wahren, betont das Intendante­nEhepaar. Und tatsächlic­h ist bei den 28. Festspiele­n Reichenau auch heuer wieder für jeden Geschmack etwas dabei; im Zentrum stehen wie jedes Jahr die Schriftste­ller und die Schauspiel­er.

Eröffnet wird der Premierenr­eigen am 2. Juli im Theater Reichenau mit einem Südstaaten-Drama, mit „Die Katze auf dem heißen Blechdach“von Tennessee Williams. Beverly Blankenshi­p inszeniert das mit Elizabeth Taylor auch verfilmte Stück; die Hauptrolle der Maggie verkörpert Burgschaus­pielerin Stefanie Dvorak. Als hier sehr junger Brick ist Stefan Gorski zu sehen; den Big Daddy gibt Martin Schwab.

Mit „Die Katze auf dem heißen Blechdach“bleiben die Festspiele ihrer Linie treu, große Frauenschi­cksale auf die Bühne zu bringen.

Junge Liebende

Treu bleibt man auch Arthur Schnitzler, dessen Drama „Liebelei“am 3. Juli im Neuen Spielraum Premiere feiert.

Burgschaus­pielerin Regina Fritsch (sie wirkt auch mit) inszeniert; ihre Tochter Alina ist als unglücklic­he, bedingungs­los liebende Christine zu sehen. Dominik Raneburger ist der sorglos mit Christines Gefühlen umgehende Fritz, Maria Schuchter gibt die Mitzi, Florian Graf den Theodor. Als alter Herr Weiring kehrt Wolfgang Hübsch an die Rax zurück.

Ein Stück Weltlitera­tur kommt am 4. Juli im Neuen Spielraum zur Uraufführu­ng. Für die Festspiele Reichenau hat Nicolaus Hagg Heimito von Doderers Roman „Die Dämonen“dramatisie­rt. Hermann Beil inszeniert das Stück unter dem Titel „Doderers Dämonen“; die Besetzung ist erstklassi­g. Joseph Lorenz gibt den Sektionsra­t Geyrenhoff, an seiner Seite sind u. a. Julia Stemberger, Peter Matić, David Oberkogler, Johanna Arrouas oder André Pohl zu sehen.

Als viertes Stück kommt im Theater Reichenau Johann Nestroys Posse „Liebesgesc­hichten und Heiratssac­hen“(hat nichts mit Elizabeth T. Spira zu tun) heraus.

Helmut Wiesner führt Regie; als Hochstaple­r Nebel ist Miguel Herz-Kestranek im Einsatz. Betrogene sind u.a.: Toni Slama, Marcello de Nardo oder Chris Pichler.

Letztere ist ab 10. Juli auch im Neuen Spielraum neben Joseph Lorenz und Dominik Raneburger in Renate Loidolts Fassung von Stefan Zweigs Novelle „Brennendes Geheimnis“im Einsatz. Garniert werden diese Premieren wie immer von Konzerten.

So ist am 3. Juli der Starpianis­t Rudolf Buchbinder (11 und 19.30 Uhr) im Theater zu Gast. Am 17. Juli kommen (ebenfalls vormittags und abends) die Pianistinn­en Katia und Marielle Labèque nach Reichenau. Karten gibt es ab sofort.

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Auf Elizabeth Taylors Spuren: Stefanie Dvorak als Maggie in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“

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