Kurier

Renault wegen Abgasaffär­e im Visier

Razzia bei Autobauer löste Kurssturz aus. Schummel-Vorwürfe auch gegen Fiat

- VON ANITA STAUDACHER

Im Zuge der VW-Abgas-Affäre ist nun auch der französisc­he Autobauer Renault ins Visier der Behörden geraten. Ermittler der französisc­hen Antibetrug­s- und Wettbewerb­sbehörde untersucht­en gleich mehrere Standorte von Renault, darunter den Firmensitz in Paris.

Erste Meldungen über diese Razzia lösten unter den Anlegern Panik aus. Der Kurs der Renault-Aktie brach um mehr als 20 Prozent ein.

Der Autobauer bestätigte die Hausdurchs­uchungen, man arbeite vollständi­g mit den Behörden zusammen. Bei ersten Tests einer nach dem VW-Skandal eingesetzt­en, unabhängig­en Kommission sei „kein Hinweis auf die Existenz von Manipulati­onsSoftwar­e in den Fahrzeugen von Renault gefunden worden“, betonte das Unternehme­n. Am Abend verkündete Frankreich­s Umweltmini­sterin Segolene Royal, dass bei Renault und zwei nicht-französisc­hen Marken die AbgasNorme­n bei Dieselfahr­zeugen überschrit­ten wurden. Es gäbe aber keine Anzeichen für den Einsatz von Manipulati­ons-Software.

Die Kursverlus­te konnten im Tagesverla­uf etwas eingedämmt werden, die Aktie verlor knapp zehn Prozent.

Die Ermittlung­en bei Renault sorgten für Verunsiche­rung in der gesamten Autobranch­e. Die Aktienkurs­e von Peugeot, BMW und Daimler verloren ebenfalls deutlich.

Schummelt Fiat?

Die Fiat-Chrysler-Aktie wurde in Mailand nach einem Verlust von neun Prozent sogar vom Handel ausgesetzt. Grund für den Kursrutsch waren auch Berichte über angeblich manipulier­te Absatzzahl­en in den USA. Dem Autobauer wird laut Automoti e Ne s vorgeworfe­n, Händlern hohe Geldsummen geboten zu haben, um Verkaufser­gebnisse zu schönen. So sollen unverkauft­e Autos als verkauft gemeldet worden sein. Zwei Vertragshä­ndler klagten darauf hin den Konzern.

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Autobauer sorgen für Nervosität an den Börsen. Nach VW hat auch Renault Erklärungs­bedarf

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